Michel Gsell als Schertenlaib (links) und Gerhard Tschan als Jegerlehner. Bild: Josef Grüter
Michel Gsell als Schertenlaib (links) und Gerhard Tschan als Jegerlehner. Bild: Josef Grüter

Bühne

Poesie, Musik und täglicher Irrsinn

Das vierte Stück der beiden Thuner Schertenlaib und Jegerlehner heisst «Textur». Damit begeisterten sie am Samstag nahezu 100 Personen im Chupferturm.

Gerhard Tschan als Jegerlehner verkörpert den etwas von oben herab agierenden und eher blauäugigen Optimisten, während Michel Gsell als Schertenlaib den Bodenständigen, aber Tiefsinnigen mimt. Die beiden mit dem Salzburger Stier und Prix Cornichon ausgezeichneten Künstler strapazieren mit ihren Wortspielen und ihrem Hinterfragen die Hirnmasse des Zuhörers. Ihre musikalischen Darbietungen bewegen sich quer durch fast alle Stilrichtungen. Eindrücklich sind die gesanglichen Qualitäten der beiden. Eine eigentliche Linie zieht sich nicht durchs Programm, hingegen ist bei ihren schrägen Kurzgeschichten volle Aufmerksamkeit gefragt.


«Träume verwirklichen, und was mache ich dann im Alter?»


Schertenlaib ärgern so Sprüche wie: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – «Die Angärä chömid obäabä.» Der Weg ist das Ziel – «Weg ist Weg und Ziel ist Ziel.» Eulen nach Athen tragen – «Eulen können fliegen.» Träume zu verwirklichen, sei Blödsinn, meint Jegerlehner: «Wenn alle Träume wahr geworden sind, was mache ich dann im Alter?» Etwas verwirrt von diesem vielen Hintersinnen stellten sich am Schluss des Abends viele Fragen – unter anderem auch, welche unverwirklichten Träume man selbst noch hat.


Bote der Urschweiz / Josef Grüter

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

13.05.2019

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