Drei Schwyzer bei den Tellspielen Altdorf. Othmar Baggenstos (von links), Franz Tschümperlin und Gilbert Buob. Bild Roger Bürgler
Drei Schwyzer bei den Tellspielen Altdorf. Othmar Baggenstos (von links), Franz Tschümperlin und Gilbert Buob. Bild Roger Bürgler

Bühne

Schwyzer Tellspieler: «Die Urner haben uns super aufgenommen»

Die Altdorfer Tellspiele sind Uri pur. Dennoch stehen diesmal drei Schwyzer in wichtigen Rollen auf der Bühne. Und sie werden sehr geschätzt.

Am 20. August feiern die Tellspiele Altdorf Premiere. Nach der fulminanten Inszenierung von Volker Hesse 2012 kündigt sich erneut ein Theaterspektakel an. Der deutsche Regisseur Philipp Becker und sein Team mit Dramaturgin Gerhild Steinbuch sowie Komponist und Musikalischer Leiter Johannes Hofmann haben sich des Schweizer Nationalepos von Friedrich Schiller auf ganz neue Weise angenommen… und mittendrin sind drei Schwyzer.

Fast alle Rollen mehrfach besetzt

«Das wäre vor einigen Jahren kaum möglich gewesen», ist Franz Tschümperlin überzeugt. «Die Tellspiele sind so etwas wie ein Urner Heiligtum. » Doch gerade der 79-jährige Schwyzer, der als «Spätberufener» die Leidenschaft zum aktiven Theaterspiel entdeckte, war bereits vor vier Jahren erstmals dabei. «Ich spielte als Meier aus Sarnen zumindest einen Auswärtigen », schmunzelt Franz Tschümperlin, der vor zehn Jahren im «Weissen Rössl», später in «My Fair Lady» oder dann auch in «Die kleine Hexe» im Luzerner Theater Rollen bekam. «Nun spiele ich hier unter anderem den Attinghausen. Ich bin also aufgestiegen!» Ebenso verkörpert auch der Gersauer Othmar Baggenstos den Attinghausen. Das mag verwirrend klingen, ist jedoch Konzept von Regisseur Philipp Becker und Dramaturgin Gerhild Steinbuch. «Ausser dem Tell werden eigentlich alle Rollen gleich von mehreren Darstellern gespielt», erklärt die Österreicherin. Dies gibt dem Theaterklassiker, der erstmals mit einem Festspielorchester aufgerüstet wird, eine zusätzliche musikalische Note. «Selbst die Dialoge kommen wie im Chor daher», sagt Othmar Baggenstos, der ebenfalls ein Spätberufener in Sachen Bühnenkunst ist.

Erneut ein Spektakel

Und Othmar Baggenstos scheint ein Flair für brachiale und opulente Stücke zu haben. Letzten Sommer war er bei den Freilichtspielen Zermatt über die dramatische Matterhorn-Erstbesteigung vor 150 Jahren mit dabei. Bei den Tellspielen Altdorf hat er sich erst spät gemeldet. «Die Rollen waren bereits besetzt,aber durch einen Ausfall bekam ich plötzlich die Chance, doch noch mitzumachen.» Über diesen Umstand ist der 60-Jährigemehr als nur glücklich. «Diese Produktion und vor allem die Inszenierung ist gewaltig. Eine richtig grosse Kiste, und ein Teil davon zu sein, ist für mich ein grosses Erlebnis, aber auch eine Herausforderung.» Die Proben sind aktuell sehr intensiv, man ist auf der Originalbühne, das Bühnenbild und die technischen Abläufe sowie das Orchester inklusive Chor müssen erst zu einem Ganzen wachsen. «Da steckt enorm viel dahinter, aber die Zuschauer dürfen sich auf ein Spektakel freuen.»

Geschafft, aber glücklich

Diese Meinung teilt auch der 32-jährige Gilbert Buob aus Seewen, der nebst Komparseneinsätzen vor allem als Rudenz auf der Altdorfer Bühne steht. «Die Probenzeiten sind aktuell sehr intensiv. Ich bin jeweils komplett erschöpft, aber auch glücklich.» Der Coop-Rayonleiter im Seewen Markt spielte bereits in Rothrist und letztes Jahren bei den Freilichtspielen Luzern auf den Tribschen Theater. «Das hier ist aber schon etwas Besonderes », ist auch Gilbert Buob überzeugt. Und wie seine Schwyzer Kollegen Franz Tschümperlin und Othmar Baggenstos ist auch er ganz begeistert von den Urnern und insbesondere den alteingesessenen Theaterspielern. «Sie haben uns drei so herzlich in ihre Reihen aufgenommen. Wir sind eine grosse Familie und freuen uns gemeinsam auf ein grosses Theaterereignis.»

Infos

www.tellspiele-altdorf.ch

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Bühne

Publiziert am

09.08.2016

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