Fredy Schuler verkörpert Schwyz. Zita Breu hat die ganze Schwyzness ins Kostüm gesteckt, das war aufwendig. Bild: Silvia Camenzind
Fredy Schuler verkörpert Schwyz. Zita Breu hat die ganze Schwyzness ins Kostüm gesteckt, das war aufwendig. Bild: Silvia Camenzind

Bühne

Sie kreiert die Kostüme für das Fasnachtsspiel

Das Schwyzer Fasnachtsspiel kommt nicht ohne farbenfrohe Kostüme aus, welche die einzelnen Figuren bestens zur Geltung bringen.

Zita Breu hält eine Schachtel Sicherheitsnadeln in der Hand. Für das Fixieren im letzten Moment. Man weiss nie, was alles noch passieren kann. Das weiss die Frau, die beim Fasnachtsspiel, das am Freitag in Schwyz Premiere feiert, für die Kostüme und die Ausstattung zuständig ist. Am Samstagnachmittag haben alle Mitwirkenden erstmals in ihren Kostümen geprobt. Ab ein Uhr mittags herrschte Hochbetrieb in den Garderoben im MythenForum, wo sich die meisten der gegen hundert Mitwirkenden umziehen. Zita Breu mittendrin hilft da beim Anziehen, zupft dort einen Kragen zurecht und bindet einen Schal.


Überblick und Ruhe bewahren


Um sich das Chaos, behält sie den Überblick und die Ruhe. In einem Ordner hat sie Bilder von allen Kostümen gesammelt. Zita Breu hat nicht nur Schere, Sicherheitsnadeln und Faden, sondern auch das Handy griffbereit, wer noch nicht im Kostüm verewigt ist, muss noch posieren. So können Helferinnen bei ihrer Abwesenheit die letzte Kostümkontrolle übernehmen. Dann hilft Zita Breu Fredy Schuler beim Anziehen seines Overalls. Schuler verkörpert Schwyz und ist behangen mit Sujets von Schwyz. An solchen Kostümen kann Zita Breu ihre Kreativität ausleben. Bei anderen Kostümen hat sie zuerst nur ein Bild im Kopf. Bei der Gruppe, die nörgelt, machte sie sich Gedanken zu «kleinkariert». Nun trägt die ganze Gruppe Karos. «Sie sind grosskariert geraten», lacht Zita Breu, was aber auf die Entfernung von der Bühne zum Publikum besser zur Geltung kommt.


Nicht alles selber genäht


Längst nicht alle Kostüme hat die Schwyzerin selber genäht, vieles konnte sie fertig kaufen und für die Bühne aufpeppen. Einiges kommt aus dem Fundus der Japanesengesellschaft. Die Kabuki zum Beispiel, die beim Anziehen Hilfe brauchen und nur seitwärts zur Tür rauskommen. Und da ist noch ein Japanese: Stephan Annen kommt in seinem eigenen Japanesenkostüm. Dem strengen Kontrollblick von Zita Breu entkommt auch er nicht. «Der Verschluss vom Gurt muss hinten sein.» Annen sagt: «Stimmt», dreht den Gurt und wird ins Spiel entlassen. Wie viele Stunden sie in das Fasnachtsspiel investiert hat, weiss Zita Breu nicht. So denke sie nicht, erklärt sie und rechnet es darum auch nicht aus. Doch es sei schon intensiv gewesen, und dann sei auch noch eine grosse Puppe, eine der Requisiten, während einer nassen Probe kaputtgegangen. Inzwischen ist sie wieder geflickt. Aufmerksam verfolgt die Kostümverantwortliche die Probe, um allenfalls noch Details anzupassen. Doch sie ist zufrieden: «Man muss auch einen Punkt machen», sagt sie pragmatisch.


Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

19.02.2019

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