Schauspielern mit Freude: Die Jugendlichen des Kinder- und Jugendtheaters Pronto in Schwyz zeigen in den nächsten Tagen ihre Stücke. Bild Ilona Scheiber
Schauspielern mit Freude: Die Jugendlichen des Kinder- und Jugendtheaters Pronto in Schwyz zeigen in den nächsten Tagen ihre Stücke. Bild Ilona Scheiber

Bühne

Tragödie rund um eine Wunderpille

Dieses Wochenende präsentierte das Kinder- und Jugendtheater Pronto in Schwyz sein Stück «Der ganz normale Wahnsinn». Die Jugendlichen waren sehr aufgeregt, lieferten den Zuschauern aber einmal mehr eine grossartige Darbietung.

Was passiert, wenn eine überarbeitete Psychologin sich einer Gruppe mit verschiedenen Zwangsstörungen annimmt und diese auf eine sehr fragwürdige Medikation setzt? Diese Frage wurde dieses Wochenende vom Kinder- und Jugendtheater Pronto beantwortet. Das Stück wurde von den sechs Darstellern Julia Bründler, Ronja Imlig, Samanta Pulzella, Sandro Rüegg, Julia Suter und Mira Werner selbst entwickelt. Cornelia Schmid half den Jugendlichen bei der Koordination und Ausführung der verschiedenen Szenen.

Überzeugende Auftritte

Trotz ihres jungen Alters überzeugten die Theaterschauspieler und -schauspielerinnen mit Souveränität, Ausdruck und Überzeugungskraft. Schliesslich ist es nicht unbedingt einfach, seine Freunde, auch wenn nur auf der Bühne, zu beschimpfen und anzuschreien. Sitzung mit Folgen Nachdem wir die etwas suspekte Psychologin Edith Hasler kennengelernt hatten, stellte sie uns mithilfe von aufgenommenen Videos ihre Patienten vor. Die Videoszene war genauso einfach wie genial mit Abtrennwänden und schwarzem Vorhang inszeniert, damit das Publikum den Eindruck eines Fernsehers erhielt. Die verfressene Angela, die von ihren Kolleginnen ausgelacht wird, weil sie dick ist, die scheue Theresa, die sich unsterblich verliebt, und die seltsame Betty mit ihrem schrecklichen Lachen werden uns zuerst vorgestellt. Danach folgen noch Dario, der, wo er geht und steht, stets mit einem Tennisball spielt und die Zicke Larissa, die es sehr gut versteht, ihren Mitmenschen auf die Füsse zu treten.

Nebenwirkungen inbegriffen

Nach der ersten nicht sehr erfolgreichen Gruppentherapie verordnet ihnen Frau Hasler eine Pille, die ihrVerhalten verändern soll. Und es klappt, allerdings etwas zu gut. Alle Teilnehmer, abgesehen von Betty, bei der die Pille nicht wirkt, entwickeln neue Verhaltensmuster. Bei den einen zum Besseren, wie bei Larissa, die freundlicher wird, bei anderen zum Schlechteren, wie bei Dario, der lethargisch wird. Als sie sich eine Woche später wieder im Büro der Psychologin treffen, taucht diese nicht auf. Was sie nicht wissen: Frau Hasler nahm die Pille selbst, weil sie zu chaotisch war. Da aber ihr Freund sie nun verliess, da sie «zu perfekt» geworden war, erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Am Anfang scheint es eine Tragödie, denn niemand kann sich vorstellen, ohne die Pille weiterzumachen. Als sie sich dann ein Jahr später wieder treffen, zeigt sich, dass sich auch ohne Drogen alles zum Guten wenden kann, wenn man Eigenverantwortung übernimmt und sich wirklich ändern möchte. Das Stück endet mit einer Party der sechs.

Begeisterndes Theater

Die Jugendlichen haben ein tolles Theater mit differenzierten Charakteren und witzigen Einlagen auf die Beine gestellt. Die Zuschauer wie auch die Schauspieler waren begeistert.

Nächste Aufführungen im «Pronto»:

«D Pyjamabandi»:
Mi, 14.9. / Di, 20.9.
je17.30 Uhr

«Schräg»:
Sa, 24.9. /Mo, 26.9.
je 18.00 Uhr
So, 25.9.
15.00 &18.00 Uhr

Improvisationsshow:
Mi, 21.9./ Do, 22.9.
je 20.00 Uhr

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

14.09.2011

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www.schwyzkultur.ch/uBhQBG