Vorhang auf für Andrea Schaffert und ihr neustes Stück «Mach doch (k)eis Büro uf». Bild Nicole Auf der Maur
Vorhang auf für Andrea Schaffert und ihr neustes Stück «Mach doch (k)eis Büro uf». Bild Nicole Auf der Maur

Bühne

Vom Kochtopf zum Theatervorhang

Weil die Blauring-Mädchen kein Theater mehr spielten, schrieben drei junge Frauen ein neues Theaterstück und es blieb nicht dabei.

Als Ehemalige standen sie im Lager in der Küche, schnitten Gemüse, rührten die Brühe im Topf. Und sie hintersinnen sich dabei. Wieso führen die heutigen Blauring-Mädchen kein Theater mehr auf? Wieso wird im Lager nicht mehr «theäterled»? Als sie noch Blauring- Mädchen waren, liebten es Carla Ott, Esther Betschart und Andrea Schaffert, in Rollen zu schlüpfen und den Theatervorhang zu öffnen. Statt in Erinnerungen zu schwelgen, beschlossen die drei in der Lagerküche, gemeinsam ein Theaterstück zu schreiben. Kaum war das Lager vergangen, machte man sich ans Stück. Dieses kam beim Publikum so gut an, dass zwei Jahre später ein neues Stück folgte. Die fünf Aufführungen von «s-hugetoblers. ch» ernteten grosses Lob. Bühne-66- Schauspielerin Simone Beffa führte Regie. Den Text schrieben die drei Ehemaligen erneut selber.

Bereits drei Stücke geschrieben

Erfolg verpflichtet, heisst es so schön. Dies meinen auch Ott, Betschart und Schaffert. Die drei jungen Frauen haben ihr drittes Theaterstück geschrieben. «Erneut eine Komödie«, sagt Schaffert, «uns ist es wichtig, dass das Publikum lachen kann.» Dennoch legen sie Wert darauf, dass ihre Texte nicht plump daherkommen. Witze unter der Gürtellinie sucht man in den Texten der drei Frauen vergebens. Zu dritt ein gesamtes Theaterstück zu schreiben, sei kein Problem für die Freundinnen. «Wir kennen uns so gut», sagt Schaffert, «wenn mir grad nichts in den Sinn kommt, dann sicher jemand anderem.» Die Themen sucht man in der heutigen Gesellschaft. Das neuste Stück «Mach doch (k)eis Büro uf» handelt vom Sparen, von Mobbing, Lohndumping.

«Es ist schwierig, böse zu sein»

Im Stück kommen 15 Figuren vor, elf Schauspieler spielen – zum Teil mit Doppelrollen – mit. Der grösste Teil der Schauspieler besteht aus Mitgliedern des Ehemaligen-Vereins Jungwacht und Blauring Seewen. Andrea Schaffert spielt im Stück die böse Chefin. «Ich wollte dies so», lacht Schaffert, «in den vorherigen Stücken spielte ich immer trottelige Figuren.» Böse zu sein, sei allerdings gar nicht ihr Ding. «Ich muss mir richtig Mühe geben, den Lehrling im Stück anzuschreien», sagt die junge Frau, die im richtigen Leben als Chef-Metzgerin auch Angestellte unter sich hat. Das Theaterleben braucht Zeit.

Seit Mai am Proben

«Wir haben im Mai mit den ersten Proben begonnen», sagt Andrea Schaffert. Regie führen dieses Mal Carla Ott, Esther Betschart und Andrea Schaffert selber. Alle spielen aber auch im Stück mit. So muss ein Auge auf das Gesamtbild geworfen, aber auch selber gebüffelt werden. Ausserdem muss die Werbung stimmen – wie auch das Licht im Saal. «Es macht aber ausserordentlich grossen Spass», sagt Schaffert. Und wenn das Licht im Saal angeht und der Vorhang geöffnet wird, dann hüpft ihr Herz vor Freude. Auch wenn Andrea Schaffert dies nicht zeigt und als böse Chefin im Saal herumbrüllt.

Das Stück

«Mach doch (k)eis Büro uf», findet die Gemeinde Seeren, allen voran Edy Stadelmann, der Gemeindepräsident. Aus Spargründen wurden auf der Gemeinde nämlich alle Ämter zusammengelegt und zahlreiche Angestellte entlassen. Die vier verbliebenen Mitarbeiterinnen und ein Lehrling müssen nun die Konsequenzen tragen und die Gemeinde vor dem Ruin retten. Während sie versuchen, sich in ihren neuen Aufgaben zurechtzufinden, macht ihnen die neue Chefin Myrtha Roth das Leben schwer. Als hätten sie mit diesen Herausforderungen nicht schon genug zu tun, hält sie auch noch die anspruchsvolle Kundschaft auf Trab. Da ist Diana Waser, die zuständige vom Sozialamt, schon bald mal überfordert. Zum Glück gibt es Mitarbeiterinnen wie Erika Andermatt, die die Lage jederzeit unter Kontrolle hat, und Natascha Schaller, die mit ihren esoterischen Fähigkeiten die negative Energie neutralisiert. Ausserdem heitert Deby Blum, die Lehrtochter, mit ihren unkonventionellen Ideen die Stimmung im Büro auf.

Das Stück wird im Theater Schwyz aufgeführt.

Aufführungsdaten

Sa, 18. Oktober, 20.00 Uhr
So, 19. Oktober, 17.00 Uhr
Mi, 22. Oktober,
20.00 Uhr
Fr, 24. Okto

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

15.09.2014

Webcode

www.schwyzkultur.ch/Sdn5cb