Bühne
Wandelbarer Mike Müller begeisterte
Ein doppeltes Highlight fand am Samstagabend im Chupferturm statt. Mike Müller spielte zur Freude der Schwyzer sein neues Soloprogramm «Gemeindeversammlung» gleich zweimal hintereinander.
Und schon war man mitten in der Versammlung: «Habt ihr der Spitex schon telefoniert?», fragte Müller alias Gemeindepräsident Furrler beim Gang durchs Publikum auf die Bühne, oder: «Wir suchen noch eine Person fürs Friedensrichteramt, genau jemanden wie Sie.» Der Schauspieler verstand es, die zahlreichen Besucher/innen im Schwyzer Chupferturm von Anfang bis zum Schluss für sich zu gewinnen.
Miesepeter Habegger und andere schräge Figuren
Schon bald durfte mit dem Querulanten und Neuzuzüger Habegger Bekanntschaft gemacht werden, der mit einem wunderbaren «r»-Sprachfehler gesegnet war. Gemeindepräsident Furrler merkte an, der notorische Störenfried von Gemeindeversammlungen melde sich so oft und mühsam zu Wort, dass er immer wieder die Gemeinde wechseln müsse, so unbeliebt mache er sich.
Von Kindergeburtstag über Ferienlager zu Gemeindefusion
Die vielschichtige Traktandenliste war eine wahre Freude und eignete sich bestens, um die Bandbreite von menschlichen Stolpersteinen zu zeigen. Einen herrlichen Auftritt hatte auch die Motionärin, die Subventionen für Kindergeburtstage wünschte und deren feine Stimme mit einem übermässig laut eingestelltem Mikrofon für Lacher sorgte. Fürs Schwyzer Publikum war allerdings der Auftritt von Betschart aus dem Muotathal, der für das Ferienlagerhaus der Genossame warb, einer der lustigsten Momente: Im waschechten Muotathaler Dialekt zeigte der gebürtige Solothurner seine grossen Fähigkeiten in der Sprach- und Personenimitation. Mike Müller brachte immer wieder Schwyzer Gegebenheiten in sein Programm ein. So sprach er auch von den Schwyzer und Steiner Nüsslern und von «Stehchräglern».
Bote der Urschweiz / Ruth Auf der Maur
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Bote der Urschweiz
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