Handorgelspiel: Auch wenn «Rolf» es nicht beherrscht, das Spielen mit dem alten, faltenreichen Instrument ist ein Kinderspiel. (Bild: rolfschmid.ch)
Handorgelspiel: Auch wenn «Rolf» es nicht beherrscht, das Spielen mit dem alten, faltenreichen Instrument ist ein Kinderspiel. (Bild: rolfschmid.ch)

Bühne

Zwei Stunden Lachen mit Rolf

Mit seinem neuen Programm «…na und?» gastierte am vergangenen Mittwochabend der Komiker Rolf Schmid in Schwyz und brachte 230 Personen zwei Stunden lang zum Lachen.

Der Saal im MythenForum füllt sich um 19.30 Uhr mit vielen erwartungsvollen Menschen, welche den Bündner wohl noch nie auf der Bühne erlebt haben. Aber sicher kennen sie alle die Kultnummer «I mag eifach nid», die seit Jahren in den Radio-Wunschkonzerten gewünscht wird und von Rolf Schmid auch in Fernsehsendungen wie «Benissimo» oder am Humor-Festival in Arosa und natürlich bei seinen Tournee-Auftritten vorgetragen wurde. Aber bis das Schwyzer Publikum in den Live-Genuss dieses Ohrwurms kommen wird, muss es sich noch eine halbe Stunde gedulden.

Begrüssung durch Sepp Trütsch

Die Bühne ist noch fast leer. Nur ein Kleiderständer mit Kostümen des Komikers und ein Stehpult sind zu sehen. Hotelier Sepp Trütsch, selber ein begnadeter Entertainer mit jahrzehntelanger Bühnenerfahrung, begrüsst im Namen des Vereins Freunde des MythenForums die Menschen im Saal. Der Verein besteht aus einigen Idealisten, die ab und zu für die Schwyzer Bevölkerung einen kulturellen Anlass ermöglichen und organisieren, so auch Rolf Schmids Auftritt. Nun aber warten alle gespannt auf den Bündner Komikerstar und wollen sich amüsieren.

Comedy-Kreuzfahrt in Miami

Und da ist er, der salopp in dunkelgraue Jeans und Poloshirt gekleidete 50-jährige Komiker. Mit «Hallo Schwyz» begrüsst er die Gäste und will vorab eine kleine Geschichte loswerden, womit er gleich voll ins Programm einsteigt. Er komme aus Miami von einer Comedy-Kreuzfahrt. Er leide unter der Angst vor dem Ertrinken. Doch in Amerika sei dies unproblematisch. Dort habe es so viele fette, «grusige» Menschen, da müsse man sich nur einen solchen schnappen, ihn über Bord werfen, draufhocken und sagen: «Zurück nach Miami.» Profitieren würden beide, er ertrinke nicht und der Amerikaner sei dann bestimmt einige Kilo leichter.

Sehr altes Instrument mit vielen Falten

In seinem Programm spielt der Komiker Rolf die Figur «Rolf.» Und zwar spielt er sie nicht nur, sondern sie ist ihm einverleibt. Esfällt auf, dass Schmid in seinem sympathischen Bündnerdialekt sehr schnell spricht, zu schnell für das Hirn der Kultfigur «Rolf» – wohlweislich natürlich bewusst inszeniert. Wenn er in seinem Gehaspel die richtigen Worte nicht findet, gerät «Rolf» in Wut und schreit erlösend «… na und?». Ein weiterer von unzähligen Gags an diesem Abend ist das Spiel auf der Handorgel. Er kann zwar nicht Handorgelspielen, doch auf diesem sehr alten Instrument mit den vielen Falten (frei nach «Rolf») lassen ja rein durchs Auf- und Zuziehen Töne erzeugen.

Zugaben gefordert

Nach 90 Minuten höchster Anspannung für die Lachmuskeln verabschiedet sich Rolf Schmid mit seiner Kultfigur «Rolf» vom Schwyzer Publikum. Dieses ist aber noch lange nicht gesättigt von Rolf und «Rolf» und «erzwingt» zwei Zugaben. Schmid erklärt schelmisch, er lasse jeweils eine Nummer aus, verschwinde kurz hinter dem Vorhang, komme wieder nach vorn und dann präsentiere er die Nummer als Zugabe.

Weitere Infos

www.rolfschmid.ch

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Bühne

Publiziert am

05.11.2010

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