Am 19. November 2010: Insgesamt 1368 Unterschriften übergab damals die IG Kulturtraum Schwyz mit den Initianten Nicole Stössel und Andreas Oppliger (rechts) dem Gemeindeschreiber Bruno Marty (links) und Paul Ulrich, Vizepräsident der Gemeinde Ingenbohl
Am 19. November 2010: Insgesamt 1368 Unterschriften übergab damals die IG Kulturtraum Schwyz mit den Initianten Nicole Stössel und Andreas Oppliger (rechts) dem Gemeindeschreiber Bruno Marty (links) und Paul Ulrich, Vizepräsident der Gemeinde Ingenbohl

Dies & Das

Absage an den Kulturtraum

Rund fünf Monate nach Überreichen der Petition an die Gemeinden Schwyz und Ingenbohl haben die Kulturtraum-Initianten eine Absage erhalten. Die beiden Gemeinden haben zwar Sympathie für das mit einer Petition an sie herangetragene Projekt eines Kultur(t)raums Schwyz. Beide aber verfügen derzeit weder über einen geeigneten Standort noch über die Legitimation zur finanziellen Unterstützung. Auch weitere Fragen sind ungeklärt.

Mit einer von 1386 Personen unterzeichneten Petition Kulturtraum Schwyz wurden die Gemeinden Ingenbohl und Schwyz ersucht, die Errichtung eines regionalen Kulturzentrums in ihren Gemarken zu fördern und zu unterstützen. Nach koordinierenden Gesprächen haben sich die Behörden der beiden Gemeinden nun zu diesem Anliegen geäussert und dabei unverhohlen ihre grundsätzliche Sympathie für ein derartiges Projekt bekundet. Allerdings: Nicht alles Wünschbare ist aus politischer Sicht eben auch sofort machund umsetzbar. So fehlt beispielsweise beiden Gemeinden für ein regionales Kulturhaus allein schon die raumplanerische Voraussetzung. Die vom Petitionskomitee genannten möglichen Standorte (Brunnen-Nord oder Zeughausareal Seewen) liegen beide innerhalb des Planungsperimeters Urmibergachse mit der in Ausarbeitung stehenden kantonalen Nutzungsplanung, sind als künftige Arbeitsplatzzonen vorgesehen und befinden sich überdies nicht im Besitz der Gemeinden. Diesen geht damit weitestgehend die Verfügungsgewalt über diese Areale ab. Anderes geeignetes und gemeindeeigenes Grundeigentum für die Realisierung eines regionalen Kulturraumes fehlt. Neben diesen raumplanerischen und räumlichen Aspekten weisen die Gemeinden Ingenbohl und Schwyz in ihren separaten Stellungnahmen auch auf einen finanzpolitischen Aspekt hin. Beide Gemeinden hätten «von ihrer Grösse und dem erfreulichen Engagement einheimischer Trägerschaften her bereits jetzt eine gewisse kulturelle Zentrumslast zu tragen».

Politische Legitimation fehlt

Die Gemeinden konzentrieren die beschränkten Möglichkeiten für die Kulturförderung gezielt auf die Förderung des örtlichen, nicht aber des regionalen oder gar überregionalen Kulturschaffens. Für noch weitergehendes Kulturengagement fehlt es nicht nur am Geld, sondern auch an der politischen Legitimation: «Ein Abweichen von dieser Tradition – konkret eben durch den ersuchten Investitionsbeitrag an einen regionalen Kulturraum sowie die wiederkehrende Beteiligung an dessen Betriebskosten – muss sowohl aus gesetzlichen Gründen wie auch aus politischen Überlegungen in jedem Fall einer Volksabstimmung zum Entscheid vorgelegt werden.»

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

12.04.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/XJ6RFh