Mögens musikalisch: Werner, Christian und Helen Greuter vor der Werkstatt und dem Fabrikgebäude. (Bild: Ernst Immoos)
Mögens musikalisch: Werner, Christian und Helen Greuter vor der Werkstatt und dem Fabrikgebäude. (Bild: Ernst Immoos)
Christian Greuter: Die Arbeit in der Werkstatt ist zeitaufwendig. (Bild: Ernst Immoos)
Christian Greuter: Die Arbeit in der Werkstatt ist zeitaufwendig. (Bild: Ernst Immoos)
A Swiss treasure: the Schwyzerörgerli
A Swiss treasure: the Schwyzerörgerli

Dies & Das

Auch Dimitri «örgelt» auf Eichhorn

Made in Schwyz: Da sticht auch die Schwyzerorgelfabrik Eichhorn heraus. Das Familienunternehmen Grüter und Sohn darf auf das 125-jährige Bestehen des heutigen Musikhauses Eichhorn mit Genugtuung zurückblicken. Praktisch in allen Kontinenten wird «schwyzerisch geörgelt».

Wenn von hoher Qualität die Rede ist, kommt man in Schwyz auch nicht um die Schwyzerorgelfabrik Eichhorn im Hinterdorf herum. Seit 125 Jahren werden dort Schwyzerörgeli der Marke Eichhorn hergestellt. Es wird geschätzt, dass rund um die Welt auf rund 65 000 Schwyzerörgeli musiziert wird, und mit Gewissheit ist jedes dieser Instrumente ein Unikat und zu hundert Prozent Handarbeit. Die Firma Eichhorn hat Alois Eichhorn (1865 bis 1953) gegründet. Zur eichhornschen Familientradition stiess dann vor bald 50 Jahren (1962) der 14-jährige Werner Greuter: «Wir waren sieben Buben, und es hiess, ihr müsst arbeiten, und aus einer Lehre wurde nichts.» Dennoch brachte es der Autodidakt zum Geschäftsinhaber der Firma Eichhorn. Weil Eichhorns Alters- und Nachfolgeprobleme hatten, übernahmen 1990 Werner und Gattin Helen die Firma.

Weltweit am meisten Modelle

Keine andere Handorgelfabrik auf der Welt hat mehr Modelle gebaut, freut sich Besitzer Greuter, werden doch etwa zehn verschiedene Handorgeln und Schwyzerörgeli hergestellt. Je nach Art und Wunsch der Ausführung kosten diese 3000 bis 12 000 Franken. Das Familienunternehmen spürt derzeit auch die schlechte wirtschaftliche Lage: «Früher haben wir im Jahr bis 300 Stück hergestellt, heute sind es etwa zwischen 30 und 50. Während wir früher Lieferfristen bis 36 Monate hatten, können heute Örgeli ohne Sonderwünsche jederzeit in unserem Geschäft bezogen werden.» Arbeit steckt aber viel hinter einem Eichhorn- Schwyzerörgeli, verriet Christian Greuter: «Um ein Örgeli von Grund auf herzustellen, benötigen wir etwa 500 Arbeitsstunden.» Nebst der Qualitätsarbeit kommen unter anderem auch noch hiesige Holzqualität (Buche, Ahorn, Erle, Linde, Fichte und Nussbaum) sowie für die «Innereien» Ziegenleder dazu.

Von Rees Gwerder bis Clown Dimitri

Bekannte Musiker, Politiker und Leute aus dem Showbusiness schwören auf Eichhorn. So verwundert es nicht, dass die Schwyzerörgelilegende Rees Gwerder, der am 30. Juli100 Jahre alt geworden wäre, die Volksmusikfans mit urtümlichen Klängen begeisterte. Aber auch aktuelle Volksmusikgrössen wie Peter Zinsli, Markus Flückiger, Echo vom Kinzig usw. «örgelen eichhornisch». Selbst alt Bundesrat Leo Schlumpf und auch alt Bundesrat Adolf Ogi (kaufte für seinen Vater eine Orgel) sind Eichhorn-Kunden, genauso wie alt Regierungsrat Georg Hess oder der weltbekannte Clown Dimitri.

«125 Jahre» wird gefeiert

Im Verkaufslokal im Hinterdorf hat der Schwyzerörgeli-Sammler und -bauer Werner Greuter noch ganz spezielle Exemplare. So das vor 125 Jahren gebaute Eichhorn-Örgeli Nummer 27. Dies und vieles mehr präsentiert das Familienunternehmen Greuter am 17. September, am «Tag der offenen Tür mit Stubete». Sicherlich wird auch viel Interessantes über den Bau der Eichhorn-Orgeln zu vernehmen sein. Sie sind so bekannt, dass sie vor Jahren in Italien gar kopiert wurden. Doch weil der Name «Eichhorn Schwyzerorgeln» geschützt ist, gibt es für das Unternehmen nichts zu befürchten.

Der Gründer Alois Eichhorn

Alois Eichhorn (1865 bis 1953) gründete die Firma Eichhorn vor 125 Jahren. Bis 1990, weit über 100 Jahre, blieb die Fabrikation der Original-Schwyzerorgeln im Familienbesitz. Auch die Kinder des Gründers, Alois, Josef und Karl, waren im Geschäft tätig. 1962 trat Werner Greuter in die Firma ein und erlernte von Karl Eichhorn und dessen Neffen Alois von Grund auf die Herstellung von Akkordeons und Schwyzerorgeln. 1990 übernahmen Werner und Helen Greuter die Firma von den Gebrüdern Ernst und Alois Eichhorn. Heute nennt sich die Schwyzerorgelfabrik Eichhorn auch Musikhaus Eichhorn.

Weitere Infos

www.eichhorn-schwyzerorgel.ch

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

27.07.2011

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www.schwyzkultur.ch/wQUvnv