Dani Häusler: «Ländlermusik gilt nicht mehr nur als ‹Beizen-Musik›, sondern als ernsthafte Kunstgattung.» Bild Irene Lustenberger
Dani Häusler: «Ländlermusik gilt nicht mehr nur als ‹Beizen-Musik›, sondern als ernsthafte Kunstgattung.» Bild Irene Lustenberger

Dies & Das

Dani Häusler über Ritterschläge und Talente

Erstmals in der 60-jährigen Geschichte des Innerschweizer Kulturpreises werden zwei Volksmusiker ausgezeichnet: Dani Häusler und Markus Flückiger. Im Interview spricht Häusler über «SF bi de Lüt», Volksmusik und die Zusammenarbeit der beiden Preisträger.

Mit Dani Häusler sprach Irene Lustenberger

Sie und Markus Flückiger erhalten am Samstag den Innerschweizer Kulturpreis. Was bedeutet Ihnen der Preis?

Der Preis bedeutet uns sehr viel. Es ist sozusagen ein künstlerischer Ritterschlag. Es ist ja nicht «nur» der Preis des Kantons Schwyz, sondern sechs Kantone mussten sich auf einen Preisträger einigen.

Haben Sie damit gerechnet?

Ich hätte nie gedacht, dass man diesen Preis bereits in unserem Alter erhält. Nur schon deswegen habe ich überhaupt nicht damit gerechnet. Wir wurden Anfang des Jahres vom Regierungsrat ins Hotel Rössli bestellt. Ich habe gedacht, dass die uns für eine 1.- August-Feier oder so engagieren wollen. Als uns dann aber mitgeteilt wurde, dass wir den Kulturpreis erhalten, waren wir ziemlich überrascht und natürlich wahnsinnig erfreut.

Gerade in der Innerschweiz gibt es viele Volksmusiker. Was denken Sie, hat den Ausschlag gegeben, dass Sie den Preis erhalten?

Wir gelten als diejenigen, die die Volksmusik von innen heraus aufgebrochen haben. Von aussen her haben bereits viele auf die Volksmusik zugegriffen, zum Beispiel Bligg, der Hip-Hop mit Hackbrett oder Jodel mischt. Aber deswegen ist es trotzdem Hip-Hop. Wir jedoch kommen von der Ländlermusik und entwickeln diese weiter. Wir haben neue Wege aufgezeigt, und es gibt auch bereits Nachahmer. Mit der Hochschule wird das Ganze nun professionalisiert, und die Ländlermusik gilt nicht mehr nur als «Beizen-Musik», sondern als ernsthafte Kunstgattung. Und offenbar passt das, was wir machen, ins Konzept der Zentralschweizer Kulturstiftung.

Wie ist es überhaupt zur Zusammenarbeit mit Markus Flückiger gekommen?

Unsere beiden Rufe sind uns – wie man so schön sagt – vorausgeeilt. Ich wusste, wer er ist, und er wusste, wer ich bin. 1995 fand in Appenzell das Eidgenössische Ländlerfest statt. Dort habe ich Markus kennengelernt. Wir haben dann beschlossen, zusammen etwas auf die Beine zu stellen. Los ging es dann 1997 mit Pareglish, und wir haben nach einem Jahr bereits den Prix Walo erhalten. Pareglish hat sich dann in eine andere Richtung entwickelt, aber Markus und ich wollten etwas Urchigeres machen. Deshalb haben wir kurz darauf die Hujässler gegründet. Als es dann Pareglish nicht mehr gab, das war 2003, haben wir mit den Hujässlern begonnen, Experimente zu machen. Was wir aber – im Gegensatz zu Pareglish – nie gemacht haben, ist, importierte Musik zu spielen. Wir haben uns davon inspirieren lassen, aber unsere eigenen Ideen umgesetzt.

Als Preisgeld erhalten Sie zusammen 20 000 Franken. Wissen Sie schon, was Sie damit machen?

Nein, wir wissen es beide noch nicht. Vielleicht wird es in Instrumente investiert. Das Schöne daran ist, dass das Geld nicht zweckgebunden ist. Wir haben schon einiges gemacht, was nicht bezahlt wurde. Deshalb nehmen wir es jetzt einfach mal an (lacht).

Sie waren bereits zum dritten Mal einen Sommer lang bei «SF bi de Lüt» als Kopf der Huusmusig zu sehen. Erkennt man Sie mittlerweile auf der Strasse?

Ja, immer mehr. Ich werde auch manchmal darauf angesprochen.

Und waren die Auftritte hilfreich für Ihre Karriere?

Ich denke schon. In den vergangenen fünf Jahren ging es eigentlich nur aufwärts, auch dank des Fernsehens. Aber wir als Huusmusig sind während des Jahres nicht zusammen unterwegs, weshalb man es nicht direkt mit «SF bi de Lüt» in Verbindung bringen kann. Aber mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass ich neue Volksmusik mache, und ich bin oft die erste Anlaufstelle.

In diesem Jahr mussten Sie in den jeweiligen Orten auf der Strasse Nachwuchstalente finden. Wie war das für Sie?

Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas tun werde (lacht). Ich schalte bei solchen Dingen in der Regel um, und wenn ich auf der Strasse angesprochen werde, laufe ich einfach weiter. Eigentlich wollte das SF wie im vergangenen Jahr Schweizer Popstars zusammen mit der Huusmusig auftreten lassen. Man hatte aber damals schon Mühe, sieben Personen zu finden, die mitmachen. Die meisten wollten mit ihrem e

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

17.09.2011

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