Auf der riesigen Bank sollen sich Besucher in die Kindheit zurückversetzt fühlen und über die Wetterphänomene staunen können, erklärt Kuratorin Pia Schubiger (rechts). Bild Nadine Annen
Auf der riesigen Bank sollen sich Besucher in die Kindheit zurückversetzt fühlen und über die Wetterphänomene staunen können, erklärt Kuratorin Pia Schubiger (rechts). Bild Nadine Annen

Dies & Das

Das Wetter hält Einzug ins Museum

Kaum etwas beeinflusst uns Menschen mehr als das Wetter. Dem nimmt sich die Ausstellung «Das Wetter. Sonne, Blitz und Wolkenbruch» an.

«Das Thema Wetter ist gut, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Es ist etwas, wo jeder mitreden kann», sagt Marco Castellaneta vom Schweizerischen Nationalmuseum. Doch klar sei auch, dass noch viel mehr dahinterstecke, und das wolle man mit dieser Ausstellung im Forum Schweizer Geschichte aufzeigen. Das Grobkonzept der Ausstellung bringt Kuratorin Pia Schubiger auf den Punkt: «Wir wollen die Freude und das Interesse am Thema Wetter wecken, Wetterphänomene erlebbar machen, die Leute darauf sensibilisieren, das Wetter zu beobachten, und so überleiten zum aktuellen Thema, den Wetterprognosen.»

Beobachten und prognostizieren

So konzentriert sich die Ausstellung auch auf zwei Räume mit verschiedenen Schwerpunkten. Der erste Raum steht ganz im Zeichen der Beobachtung: Auf einer riesigen Parkbank kann man sich wieder in die eigene Kindheit zurückversetzen und verschiedene Wetterlagen auf sich wirken lassen. Historische Wettertagebücher oder der erste internationale Wolkenatlas mit Fotografien und Zeichnungen geben ausserdem einen Einblick, wie die Menschen früher das Wetter beobachtet haben, und grossformatige interaktive Modelle erklären einige typische Wetterlagen wie Westwind, Föhn und Bise. Der zweite Raum entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz. Dort erhalten die Besucher einen Einblick in die komplexe Arbeit der Meteorologen, sowohl heute als auch früher, als die ersten Messinstrumente entwickelt wurden. Neben der wissenschaftlichen Wetterprognose kommen in der Ausstellung auch traditionellere Prognosemethoden wie der Bauernkalender mit den «Bauernregeln » oder die Muotathaler Wetterschmöcker nicht zu kurz. Weitere Highlights der aktuellen Ausstellung sind die vor dem Museum installierte mobile Wetterstation, welche Wetterdaten direkt in die Ausstellung schickt, sowie die Liegestühle auf der Hofmatt: «Bei schönem Wetter können sich die Besucher hinlegen und in aller Ruhe echte Wolkenbeobachten», strahlt Schubiger.

Zahlreiche Spezialveranstaltungen

Die Ausstellung vom 9. Mai bis 10. Oktober wird begleitet von zahlreichen Anlässen: Am 9. Mai findet die Vernissage statt, unter anderem mit Peter Binder, Direktor MeteoSchweiz, und Thomas Bucheli, Meteorologe und Leiter der Wetterredaktion SRF Meteo. Am 17. Mai sind der Wetterschmöcker Martin Holdener, «Muser’s Märtel», der Präsident der Innerschweizer Meteorologen Josef Bürgler und der Meteorologe Alexander Giordano von MeteoSchweiz zu Besuch. Am 17. Mai, 16. August und 20. September können Kinder und Familien im offenen Atelier Wind- und Wetterobjekte selber herstellen. Am 14. Juni referiert der Klimahistoriker Christian Pfister über interessante Geschichten von Witterungsextremen damals und heute. Der 21. Juni steht mit dem Baumund Energierundweg in Schwyz, einer Präsentation von Naturheilpraktikerin Sandra Imlig sowie einem offenen Atelier über Heilpflanzen ganz im Zeichen der Wetterfühligkeit. Am 23. August geben die Kuratorinnen Pia Schubiger und Adriana Pradal einen Einblick in die Recherchearbeit und hinter die Kulissen. Am 30. August kann man mit Forstingenieur André Annen und Geologe Lukas Inderbitzin auf einer Wanderung die Spuren des Wetters in der Natur entdecken. Am 13. September erklärt Physiker Heini Wernli, was es für das Erstellen einer zutreffenden Wettervorhersage alles braucht.

Informationen

www.forumschwyz.ch

Bote der Urschweiz (Nadine Annen)

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

08.05.2015

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