Dies & Das
Die Faszination der Schwyzer für Suworow
Diesen Sonntag endete die Ausstellung «General Suworow – Grossmächte im Hochgebirge» mit einem nuancierten Vortrag, drei Experten und einer Klosterfrau.
Es ist fast 220 Jahre her, dass der russische General Suworow mit seinen 21000 Männern über die Schweizer Alpen gezogen ist. Vergessen hat ihn bis heute kaum jemand. Dies zeigte sich auch gestern im Forum Schweizer Geschichte in Schwyz. Zur Finissage der Ausstellung über den russischen General versammelte sich ein äusserst grosses Publikum. Peter Betschart von der Kulturkomission Muotathal referierte fast auswendig über die Geschichte Alexander Suworows, nannte kleinste historische Details und verband dessen Feldzug gegen die französischen Besatzer mit der Schwyzer Region. «Böse Zungen behaupten, die Muotathaler hätten russisches Blut», erzählte er süffisant lächelnd und lüftete diesen Mythos anschliessend auf historischer Ebene: «Neun Monate nach Suworows Durchmarsch im Muotatal konnte allerdings kein Geburtenanstieg verzeichnet werden.» Ein interessiertes Grinsen streifte die Gesichter der vielen Zuhörer. Doch wie konnte sich ein russischer General derart ins kollektive Gedächtnis der Schweizer einbrennen? Ausführlich berichtete Betschart vom Leiden der Schweizer Bevölkerung unter den französisch- revolutionären Truppen. General Suworow, der das russisch-monarchische Gedankengut auf helvetischem Schlachtfeld verteidigen wollte, erschien den Schweizern als Verbündeter. Daneben trug die strenge Religiosität der Russen zur Sympathie bei den Schweizern bei. So wurde Suworows Truppe vom Franziskanerinnen-Kloster St. Josef in Muotathal aufgenommen. Im Gedenken daran war an der Finissage die Oberin des Klosters, Schwester Scholastica, anwesend. Neben Betscharts Präsentation konnten die Museumsbesucher ihre Familienerbstücke aus Suworows Zeit drei Experten zur Analyse vorlegen.
Bote der Urschweiz / Melanie Schnider
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Bote der Urschweiz
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