Eine wunderbare Begegnung: Franz Hohler las im Ital-Reding-Haus aus seinen Werken. Bild Christian Ballat
Eine wunderbare Begegnung: Franz Hohler las im Ital-Reding-Haus aus seinen Werken. Bild Christian Ballat

Dies & Das

Erfolgreiche Made in Hongkong

Ergreifend, berührend, erheiternd: Was auf vieles im Leben zutreffen könnte, trifft insbesondere auf die Worte von Franz Hohler zu. Der Schriftsteller, Dichter und Kabarettist las im Ital-Reding-Haus aus seinen Werken.

Während eines Abends mit Franz Hohler scheint es, als seien alle möglichen Buchstabenkombinationen ausgereizt, alle Wörter sinngerecht zu Sätzen zusammengefügt, alle Geschichten auf die interessantest mögliche Art erzählt. Doch der Buchstabenvirtuose hat erst gerade angefangen, Einblick in sein schriftstellerisches und dichterisches Werk zu geben.

Zahlreiche Höhepunkte

So setzt er gleich einen weiteren Höhepunkt. Er lässt die Gäste einen Sonnenaufgang erleben, bevor dieser sich am Horizont wie ein rosarotes Geschenkband um den halben Erdball spannt. Er erinnert daran, dass die Sonne nicht aufgeht, sondern wir Erdenbürger uns vor ihr verneigen. Schmunzeln, Lachen und Nachdenken lösen sich an diesem Abend laufend ab, manchmal mit fast zu wenig Übergangszeit, um die entsprechenden Gefühle tiefer erleben zu können.

Freude an übertretenem Fuss?

Dabei gibt Franz Hohler Einblick in den richtigen Gebrauch der Zeit und bringt die Zuhörenden ans Ende eines ganz normalen Tages. Dazu gehört etwa das schmerzhafte Erleben der Gesetze der Physik. Wer hätte gedacht, dass ein übertretener Fuss, dank minutiöser Schilderung des Autors, so viel Freude bereiten könnte? Viele erkannten sich auch in der Geschichte um Superpunkte und Rabattgutscheine. Nicht eine, sondern zwei giftgrüne, wieder verwertbare Unterhosen standen zwar nicht auf dem Einkaufszettel. Ohne sie hätte der Gutschein aber nicht eingelöst werden können.

Franz Hohler ohne Cello

Berührend auch die Geschichte des Cellos, das Franz Hohler bei seinen Auftritten oft begleitet, den Weg nach Schwyz dieses Mal aber nicht fand. Sein Grossvater hatte es damals anfertigen lassen, um nach der zweiten Cellolektion zu hören, dass seine Hände dafür zu klein seien. Erst zwei Generationen später kam es in die «richtigen» Hände.

Eine Botschaft aus Fernost

Aus Gedichtbänden, Romanen, Kinderbüchern und Erzählungen las der Autor kurze Sequenzen. Sein Schaffen ist so vielfältig, dass hier der Platz fehlt, um alle Titel aufzuzählen. Mit «Der Verkäufer und der Elch» bereitete er nicht nur dem Organisator des Abends, Niklaus Brunner von der Volkshochschule Schwyz, eine Freude. Dessen Freude war umso grösser, als der Leseabend für das Publikum gratis durchgeführt werden konnte. Nicht zuletzt erfuhren die Gäste von Franz Hohler, wie die Made nach Hongkong kam und dort alle Spielzeugfabriken aufkaufte, um ihre Botschaft «made in Hongkong» den Daheimgebliebenen weiterzugeben.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Publiziert am

26.09.2009

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