Spielerisches Trio: Pia Schubiger spielte sehr gern mit Stokys, «bäbelte» fürs Leben gern und vertiefte sich in Kinderbücher.
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Spielte mit wenig Spielsachen: Ruth Holzer-Weber spielte am liebsten mit «Liseli», ihrer Puppe und ihrem Märklin-Kochherd.
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Kein Kinderspiel oder doch? Wie funktioniert denn dieses Wii-Sport-Game wohl?
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Dies & Das

Globi, Kasperli und die dicke Anna

Spielen ist zeitlos und ein Trieb, der nie versiegt. Dies bewiesen 150 Gäste, darunter etliche ältere Semester, aber auch Kinder und Jugendliche, die am Samstagvormittag dieVernissage der aktuellsten Ausstellung «Von Spielzeugen und Spielen» im Forum Schweizer Geschichte Schwyz besuchten.

«Wir alle sind permanent von Spielen umgeben. Sogar auf meinem Telefon, das kein Smartphone ist, hat es etliche Spiele drauf», sagte Andreas Spillmann, Direktor Schweizerisches Nationalmuseum, in seiner Eröffnungsrede. Die Ausstellung befrage einerseits historische Spielzeuge als Zeitzeugen. Andererseits werfe sie einen Blick auf die neusten Gesellschaftsspiele und auf Computerspiele. Zu den historischen Zeitzeugen zählt beispielsweise das Fatschenkind, eine aus Holz geschnitzte und bemalte Wickelkindpuppe aus den Jahren 1800 bis 1850. Ein Fatschenkind galt damals als Ersatz für das Jesuskindlein. «Oft erhielten es junge Novizinnen als Geschenk und Trösterlein, die das Fatschenkind dann in ihren Armen wiegen konnten», wusste Pia Schubiger, Ausstellungskuratorin, darüber zu erzählen. Auch Globi, das Sasha-Bébé, der Kasperli und all seine Holzspielfigurkameraden und die «Dicke Anna», eine Puppe, die um 1860 entstanden ist, tauchen auf.

Überdimensionales Leiterlispiel

Die Ausstellung ist modulartig organisiert. Die Szenographie mit dem rosa Mädchenzimmer und dem blauen Bubenzimmer, die Würfel mit Zahlen und Buchstaben als Beschriftung der Spielsachen und Spielzeuge und das Spiel mit dem Klischée sind bewusst gewählt und Teil des Spiels. In einem überdimensionalen Leiterlispiel können sich die Gäste zusammen mit den farbigen Spielfiguren Zug um Zug durch die Räume bewegen. Auf diesem Rundgang treffen sie auf die Module Mädchenzimmer, Knabenzimmer, Eisenbahn, optische Spiele und Rollenspiele. Wie bei jedem Spiel gibt es auch in der Ausstellung «Von Spielzeugen und Spielen» ganz klare Spielregeln. Die Spielflächen, die hinter einem weissen Zaun stehen, dürfen nicht betreten werden. Spielzeuge und Spielsachen im ersten Raum dürfen nur mit den Augen betrachtet, nicht aber mit den Händen berührt werden.

Spiele und experimentieren

Im zweiten Raum jedoch bestätigt die Ausnahme die Regel. Dort soll jeder, ob Kind, Frau oder Mann, nach Herzenslust spielen und experimentieren. Von den Gesellschaftsspielen animiert beispielsweise das Kinderspiel des Jahres 2012, «Schnappt Hubi!», zum Spielen. Unter den Computerspielen fordert das Garten-und Abenteuerspiel «Diana, the Herbarium 2012», dessen finale Version erst im Dezember auf den Markt kommt, zum Gamen auf. Gewinner sind alle, die auf dem Rundgang alle Spielsachen gesehen, ein Post-it zu ihrem Lieblingsspiel aufgeschrieben und ein Gesellschafts- oder Computerspiel ausprobiert haben. Nebst den Reden von Andreas Spillmann, Direktor Schweizerisches Nationalmuseum, Ruth Holzer-Weber, Leiterin Spielzeugmuseum und Enkelin von Franz Carl Weber, und Pia Schubiger, Ausstellungskuratorin, unterhielt Slam-Poet Kilian Ziegler das Publikum mit Wortspielereien die Besucher an der Eröffnung.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

29.10.2012

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www.schwyzkultur.ch/b4XMpg