Die Grabkapelle im Kollegi Schwyz: Die Opposition gegen deren Aufhebung hat den Schwyzer Baudirektor Lorenz Bösch erstaunt. (Bild Hans Otto Trutmann)
Die Grabkapelle im Kollegi Schwyz: Die Opposition gegen deren Aufhebung hat den Schwyzer Baudirektor Lorenz Bösch erstaunt. (Bild Hans Otto Trutmann)
Die Grabkapelle im Kollegi Schwyz: Detail. (Bild Hans Otto Trutmann)
Die Grabkapelle im Kollegi Schwyz: Detail. (Bild Hans Otto Trutmann)

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Grabkapelle: «Opposition kommt spät und erstaunt»

Eine immer grösser werdende Gruppe um den Schwyzer Hans Otto Trutmann wehrt sich mit einer Unterschriften- Sammlung gegen die Aufhebung der Grabkapelle im Kollegi Schwyz. Das erstaunt den Schwyzer Baudirektor Lorenz Bösch.

Mit 80 zu 2 Stimmen genehmigte der Schwyzer Kantonsrat im vergangenen Juni diskussionslos einen Verpflichtungskredit von rund drei Millionen Franken für die Restaurierung der Kirche in der Kantonsschule Kollegium Schwyz. In diesem Restaurierungsprojekt enthalten ist auch die Aufhebung der Grabkapelle neben der Kollegikirche. Nun sind die Sommerferien vorüber, und es regt sich Opposition gegen die beabsichtigte Aufhebung der Grabkapelle. Wie der «Bote» berichtete, will der Schwyzer Hans Otto Trutmann die Grabkapelle retten. Im Internet hat er eine Unterschriftensammlung lanciert. Er möchte damit bewirken, dass die zuständigen Behörden auf ihren Beschluss zurückkommen. Die Grabkapelle sei «die Seele des Kollegis», heisst es unter anderem. Trutmanns Aufruf hat ein breites Echo gefunden. Vor allem ehemalige Schüler, darunter namhafte Persönlichkeiten, unterstützen die Unterschriftensammlung und setzen sich für den Erhalt der Grabkapelle ein. Bis gestern Donnerstagnachmittag haben sich auf der Internet-Seite www.grabkapelle.ch rund 170 Personen eingetragen.

«Petition wird ernst genommen»

Der Schwyzer Baudirektor Lorenz Bösch, der für den Kanton als Bauherr fungiert, zeigte sich gestern überrascht über die jetzt entstandene Opposition. «Das Vorhaben ist vom Kantonsrat grundsätzlich beschlossen worden, und auch die Finanzierung steht. Insofern kommt die Kritik schon spät», sagt Bösch. Derzeit sei man im Baudepartement mit der Planung beschäftigt, um den Auftrag des Kantonsrates umsetzen zu können. Ganz abgefahren ist der Zug aber offensichtlich nicht. «Selbstverständlich wird sich der Regierungsrat damit befassen, wenn tatsächlich eine Petition eingereicht würde. Die Petition wird sicher ernst genommen», sagt Bösch.

«Mit dem Bistum abgesprochen»

«Erstaunt über die Opposition» zeigte sich Baudirektor Bösch auch, weil die Aufhebung der Grabkapelle mit dem Bistum Chur abgesprochen worden war. Es sei auch nicht so, dass man im Kanton dasAndenken an die verstorbenen Priester und Professoren nicht ernst nehme. «In einer Seitennische wird eine Gedenktafel angebracht. Die sterblichen Überreste würden auf dem Friedhof in Schwyz neu bestattet.» Schliesslich sei das ganze Restaurierungsvorhaben vorgängig mit der Denkmalpflege besprochen worden. Diese sei klar zum Schluss gekommen, dass der dunkle, fensterlose Raum der Grabkapelle nicht besonders schützenswert sei.

Zum Thema

- 19.08.2010: Viele wollen Grabkapelle erhalten

- 11.08.2010: Kollegi: Grabkapelle wird Abstellraum

Weitere Infos

- www.grabkapelle.ch
Bote der Urschweiz

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Publiziert am

20.08.2010

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www.schwyzkultur.ch/QZWZ51