Kulturbeauftragte Rebekka Fässler: Sie tritt zurück, die Meinung der Regierung zum aktuellen Kulturraumbericht war mit ein Grund. (Bild: Franz Steinegger)
Kulturbeauftragte Rebekka Fässler: Sie tritt zurück, die Meinung der Regierung zum aktuellen Kulturraumbericht war mit ein Grund. (Bild: Franz Steinegger)

Dies & Das

Kulturbeauftragte hat gekündigt

Der Kanton Schwyz muss die Leitung der Kulturförderung neu besetzen, die Kulturbeauftragte Rebekka Fässler hat gekündigt. Dass die Kulturpolitik von Regierung und Kantonsrat zu dieser Kündigung beigetragen habt, liegt auf der Hand.

Im Amt für Kultur entsteht eine Lücke. Abteilungsleiterin Rebekka Fässler hat ihre Kündigung eingereicht. Sie wird auf Ende August ausscheiden und nach einer Pause im Herbst eine neue Herausforderung antreten. Irgendeine Anstellung sei aber noch nicht in Sicht, erklärte Fässler. Amtsvorsteher Kaspar Michel hat bestätigt, dass er vor Kurzem durch Fässler mündlich über ihre Rücktrittsabsicht informiert worden sei, gestern ist die schriftliche Kündigung eingetroffen. Michel bedauert diesen Rücktritt sehr, der Kanton verliere hier «eine ausserordentlich wertvolle Kraft».

Neue Abteilung aufgebaut

Rebekka Fässler ist 2004 als Kulturbeaufragte in die damals neu geschaffene Abteilung für Kulturförderung gewählt worden. Vorher wurde diese Aufgabe durch das Departementssekretariat auf dem Bildungsdepartement betreut. Mit der Professionalisierung der Kulturförderung und später der Zuteilung zum Amt für Kultur hat ein neues Zeitalter der kantonalen Kulturpolitik begonnen. Entsprechend wurden die Aktivitäten wahrgenommen. Fässler hat quasi als Solistin eine gut funktionierende und kompetente Abteilung aufgebaut und vor allem auch zu den Kulturschaffenden und der Öffentlichkeit ein gutes Netz hergestellt. Sie sieht dies ebenso und freut sich, dass man einiges in Bewegung habe bringen können. So wurden zum Beispiel die Werkbeiträge eingeführt, die regelmässigen Kulturpreise institutionalisiert, die Serie der «Schwyzer Hefte» wertvoll erweitert und generell das Kulturleben gefördert sowie private und Vereins-Initiativen unterstützt.

Von der Regierung enttäuscht

Fässler betont, dass ihr die Arbeit nach wie vor Freude mache und ihr die Sache sehr am Herzen liege. Umgekehrt verschweigt sie nicht, dass sie von der Kulturpolitik enttäuscht sei, wie sie die Regierung aktuell vertrete. Erst kürzlich haben Regierung und die Mehrheit des Kantonsrats zum erstellten «Kulturraumbericht» festgehalten, dass der Kanton sich nicht stärker engagieren müsse und Kulturräume Sache der Gemeinden seien. Auch Michel bestätigt, dass dieser Bericht nicht gerade motivierend gewesen sei. Fässler erklärte, dass sie nach sechs Jahren für sich keine Entwicklungsmöglichkeit mehr im kantonalen Kulturbetrieb sehe. Frust sei aber sicher nicht vorhanden, sie gehe in gutem Einvernehmen.

Regierung hat Antrag umgekehrt

Dies ist nachvollziehbar, weil das Amt für Kultur und das Bildungsdepartement eine offenere Meinung zum «Kulturraumbericht» vertreten haben. Sie waren der Ansicht, dass man durchaus nach gewissen Kriterien und individueller Prüfung auch Kulturräume hätte unterstützen können. Die Gesamtregierung war anderer Meinung und hat diesen Antrag der Kulturförderung nicht gestützt. Fässlers Stelle wird nun zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Dass Ende August ein lückenloser Übergang möglich sein wird, ist eher unwahrscheinlich. Es ist mit einer Vakanz in der Kulturförderung zu rechnen.

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

28.04.2010

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