Verstehen die Opposition nicht: Die Verfasser des Projekts für die Neugestaltung der Metzghofstatt in Schwyz, Jonas Beglinger (im Rollstuhl) und Jeremy Bryan. Archivbild Ruggero Vercellone
Verstehen die Opposition nicht: Die Verfasser des Projekts für die Neugestaltung der Metzghofstatt in Schwyz, Jonas Beglinger (im Rollstuhl) und Jeremy Bryan. Archivbild Ruggero Vercellone
Die Metzghofstatt wie sie sich momentan präsentiert.
Die Metzghofstatt wie sie sich momentan präsentiert.
Die Pläne der Neugestaltung wurden von der Opposition falsch interpretiert: Der Charakter des Platzes wird erhalten und aufgewertet. (Bild: Beglinger + Bryan Landschaftsarchitektur)
Die Pläne der Neugestaltung wurden von der Opposition falsch interpretiert: Der Charakter des Platzes wird erhalten und aufgewertet. (Bild: Beglinger + Bryan Landschaftsarchitektur)

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Metzghofstatt: «Fühlen uns falsch verstanden»

Die geplante Neugestaltung der Metzghofstatt erhitzt in Schwyz die Gemüter. Viele haben Angst, dass hinter dem Rathaus eine zweite Hofmatt entsteht. Nun wehren sich die Befürworter: Mit der Hofmatt sei die geplante Neugestaltung überhaupt nicht vergleichbar.

Gewaltige Opposition gegen die 1,6 Mio. Franken teure Neugestaltung der Metzghofstatt hinter dem Rathaus in Schwyz machen die Kantonsräte Rolf Bolfing, Marianne Betschart-Kaelin und Adrian Föhn. Zu teuer und zu steinlastig auf Kosten von Grünflächen (der «Bote» berichtete). Viele Leute hätten zudem Angst, dass aus dem idyllischen Platz hinter dem Rathaus eine zweite von Beton geprägte Hofmatt entsteht.

«Sehr lebendig und sehr grün»

Durch diese Kritik «völlig missverstanden » fühlen sich die Verfasser des Projekts, die Landschaftsgärtner Jonas Beglinger und Jeremy Bryan aus Mollis. Sie gingen als Sieger eines Wettbewerbs hervor, den der Kanton als Bauherr veranstaltet hatte. «Unser Projekt für die Metzghofstatt hat absolut nichts mit der Kälte der Hofmatt zu tun – im Gegenteil», sagt Jonas Beglinger. Als Vorgabe sei ein Dorfplatz mit sehr intensiver Nutzung vorgegeben worden. Deshalb habe man den Platz mit Natursteinen geplant. Ein grosser Teil der bestehenden Steine könne wiederverwendet werden. «Zwischen diesen Pflastersteinen wächst Grünes. Der Platz ist sehr lebendig und sehr grün. Wenn man die Vorteile des Platzes nutzen will, ist mehr grün gar nicht möglich. Er wird als Grünfläche wahrnehmbar, gleichzeitig aber auch benutzbar sein.»

Charakter bleibt erhalten

Der historisch gegebene hofartige Charakter des Platzes mit seinen Gärten rundherum werde dadurch erhalten. Ein Fehler sei es vielleicht gewesen, dass man die Dokumentation lediglich mit Planskizzen, nicht aber auch mit fotorealistischen Bildern ergänzt habe. «Das führt eventuell zur Fehlinterpretation durch die opponierenden Politiker», sagt Beglinger.

Durch Denkmalpflege begleitet

Das Projekt, über das der Kantonsrat zu befinden haben wird, wurde von der Denkmalpflege von Beginn weg begleitet, sagt Staatsarchivar Kaspar Michel, Vorsteher des Amtes für Kultur. Die Kopfsteinpflästerung sowie die Pflästerung aus Gubelkalksteinen seien beizubehalten,heisst es aus denkmalpflegerischer Sicht. Michel befürwortet das Projekt der Neugestaltung: «Wer behauptet, hier entstehe eine zweite Hofmatt, hat die Pläne nicht richtig gesehen. Wenn das Projekt nicht verwirklicht wird, dann droht der Metzghofstatt in Schwyz eine noch stärkere Abwertung.»

Gemeinde als Befürworter

Befürwortet wird die Neugestaltung auch von der Gemeinde Schwyz: «Eine Aufwertung der Metzghofstatt als öffentlicher Begegnungsort und als Standort von kulturellen und gesellschaftlichen Veranstaltungen liegt durchaus im Interesse der Gemeinde. Dessen Realisierung kann dazu führen, dass Dorf und Gemeinde einen neuen, weitestgehend verkehrsfreien Platz mit hoher Attraktivität und multikulturellen Nutzungsmöglichkeiten erhält», schreibt der Gemeinderat an die Kantonsräte. Der Erlass eines Nutzungsreglements sei allerdings unerlässlich. Zur entstandenen Kontroverse wollte gestern das Baudepartement keine Stellung beziehen.

Zum Thema

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Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Publiziert am

17.08.2010

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www.schwyzkultur.ch/Hd8Eg3