Erster Eindruck: Architekt Peter Waser und Ausstellungskuratorin Pia Schubiger erläuterten das architektonische Konzept der neuen Dauerausstellung. Bild Bruno Facchin
Erster Eindruck: Architekt Peter Waser und Ausstellungskuratorin Pia Schubiger erläuterten das architektonische Konzept der neuen Dauerausstellung. Bild Bruno Facchin

Dies & Das

Neue Ausstellungswege vorgestellt

Im Forum Schweizer Geschichte Schwyz, ehemaliges Hofmattzeughaus, wird derzeit an einer neuen Dauerausstellung gearbeitet. Bis diese am 29. Oktober eröffnet wird, werden die Innenräume baulich stark angepasst. Am Sonntag war eine Baustellenführung.

In den Jahren 1992/93 wurde das alte Zeughaus auf der Hofmatt in ein Museum umgebaut, und jetzt wird eine neue Dauerausstellung mit einem völlig neuen Besucherkonzept eingerichtet. Thema der Ausstellung ist «Entstehung der Schweiz», und architektonischer Kern ist ein Berg, der zum einen die Besucher führt, zum anderen aber auch die Alpen symbolisiert, welche nicht nur im Zentrum der Schweiz, sondern auch Europas stehen. So wird die Ausstellungsgeschichte eben auch in der Übersicht der damaligen Herrschaftsordnung von Mitteleuropa bis hin zur heutigen Zentralschweiz führen. Die Szenografie der neuen Dauerausstellung soll am diesjährigen Gmeindsfäscht näher vorgestellt werden.

Besucherführung durch Strukturen

«Im Forum Schweizer Geschichte ist die Zeit der Vitrinen im herkömmlichen Sinn vorbei», so Ausstellungskuratorin Pia Schubiger. Zentrum ist der Berg, der sich durchgehend über alle Stockwerke ausdehnt und zugleich eine themenbezogene Zuschauerführung vorgibt. Die «Ausstellung am Berg» ist über mehrere Etagen auf der Nordseite angelegt, und auf der Seite Bushof wird man vom Gipfel bis zum Fuss des Berges in die Tiefe schauen können. «Ein mulmiges Gefühl wird da zweifellos aufkommen», erklärte Pia Schubiger den rund 25 interessierten Besucherinnen und Besuchern. Diese waren beeindruckt, und lediglich die kritische Frage, ob es sinnvoll sei, durch den künstlichen Berg auch Ausstellungsraum zu opfern, kam auf.

Architektonische Herausforderung

Peter Waser, der als Architekt diesen ganzen Umbau plant und begleitet, erklärte, dass eben nicht nur Platz geopfert werde. Mit dem zusätzlich integrierten Treppenhaus, das er selbst als «Möbelstück» bezeichnet, gebe es auch nebst der Zuschauerführung einen zusätzlichen und effizienten Not- und Fluchtweg. Die Architektur mit den definierten Vorgaben zur Ausstellung sei eine echte Herausforderung geworden. Immerhin habe man historische und sicherheitstechnische Regeln und Vorgaben einhalten müssen. Das Ganze sei irreversibel, das heisst aus- und abbaubar konstruiert, und lasse die Möglichkeit «zurück zum herkömmlichen Ausstellungsraum mit Vitrinen» jederzeit offen.



Bis zur Eröffnung am 29. Oktober werden weitere Baufortschritte anlässlich von Führungen (27./28. August sowie 25. September) gezeigt und erklärt.

Die Kosten betragen für die Bauinfrastruktur 1,25 Mio., für die Bauszenografie 1,9 Mio. und für die Ausstellung 1,1 Mio. Franken.


Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Dies & Das

Publiziert am

03.08.2011

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