Dies & Das
Schwyz feiert Haschi Annen
Ein hochverdienter Preis für einen ausgewiesenen Laienschauspieler und engagierten Kulturförderer. Eine würdige Feier im «Wyssen Rössli». Dies war die einhellige Meinung an der Preisübergabe vom Freitag. Hanspeter «Haschi» Annen war sichtlich gerührt.
Mit dem mit 5000 Franken dotierten Preis würdigt die Gemeinde Schwyz «ein vielseitiges schauspielerisches Schaffen, ein jahrelanges ehrenamtliches öffentliches Engagement und ein grosses organisatorisches Wirken». Das Engagement Haschi Annens für das kulturelle Leben in Schwyz ist beeindruckend: Initiant und OK des ersten Gmeindsfäschts, OK des Mythenspiels 1991, OK Chrischtchindlimärcht, acht Jahre Präsident der «Bühne 66», wo er in mehr als 30Theaterproduktionen mitspielte, OK Schwyzer Chilbi, seit 18 Jahren Aktuar der Suppenanstalt Schwyz. Die Liste könnte noch lange weitergeführt werden und zeugt vom unermüdlichen Engagement eines Heimatverliebten, der sich zahlreichen Herausforderungen auf verschiedensten Gebieten gestellt hat und so die traditionsreiche Geschichte von Schwyz erfolgreich und entscheidend mitgestaltet hat.
Verdiente Ehrung
So zeigte sich denn auch der Komponist und Musiker Melchior Ulrich (selber Kulturpreisträger der Gemeinde Schwyz) «hochgradig entzückt» über die Wahl des Preisträgers. Ulrich moderierte durch die Feier und fand die passenden Worte für den Menschen und Freund Haschi Annen: «Wir sind alle sehr gerne an diese Feier gekommen, weil wir dich gern haben.» Sehr schöne Worte fand auch Joseph Bättig, der in seiner Laudatio vor allem das grosse schauspielerische Schaffen des Talentierten würdigte: seine aussergewöhnliche Rollenpräsenz, seine tra- gende Stimme, die immer wieder ungewöhnlichen Gedächtnisleistungen, seine Fähigkeit, sich in die psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen seiner jeweiligen Rollen bis ins Detail zu vertiefen, um die grösstmögliche Identität mit den verkörperten Figuren, die mit den Jahren immer gewichtiger wurden, zu erreichen.
Herausragende Rollen
Seine grössten Erfolge feierte Haschi Annen mit der «Bühne 66». Was bleibt, sind ein hervorragender Gesamteindruck und zahlreiche herausragende Einzelleistungen, so zum Beispiel die Figur des Pater Kapuzo im Japanesenspiel, die in der Erinnerung besonders gegenwärtig bleibt. Unvergesslich bleiben auch seine Auftritte in Zusammenarbeit mit Theaterregisseurin und Schauspielerin Annette Windlin, zum Beispiel in «Rabenspiele», «Das gefrorene Herz» oder «Chlaus Lymbacher». Daraus las Annette Windlin an der Feier einen jener Monologe, die Haschi Annen so herausragend zu interpretieren wusste, bat die Anwesenden, die Augen zu schliessen, und entlockte die Figur so gleichermassen der Erinnerung der Anwesenden.
«Theater ist das schönste Hobby»
Am Schluss der Feier gab es einmal mehr lange Standing Ovations als verdienten Lohn für den herausragenden Menschen und Schauspieler. Annen selber hatte nicht mit der Ehrung gerechnet und war überrascht. Er bedankte sich sichtlich gerührt bei allen, vor allem bei seiner Familie, für das Verständnis, das sein grosses Engagement erforderte. «Theaterspielen ist das schönste Hobby, das man haben kann. Ich bin froh, dass mein Theaterspiel nicht so schlecht war.» So die träfen und bescheidenen Worte des Geehrten zum Schluss.
Bote der Urschweiz
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