Kein Platz für Kultur im Talkessel Schwyz: Nicole Stössel und Andreas Oppliger, Co-Präsidenten IG Kulturtraum Schwyz und Padi Bernhard, Sänger und Autor «Ewigi Liebi» (v.l.) fordern ein Kulturzentrum. (Bild: pd)
Kein Platz für Kultur im Talkessel Schwyz: Nicole Stössel und Andreas Oppliger, Co-Präsidenten IG Kulturtraum Schwyz und Padi Bernhard, Sänger und Autor «Ewigi Liebi» (v.l.) fordern ein Kulturzentrum. (Bild: pd)
Das Zeughausareal in Seewen wäre ideal für eine kulturelle Teilnutzung. (Bild: BSS Architekten)
Das Zeughausareal in Seewen wäre ideal für eine kulturelle Teilnutzung. (Bild: BSS Architekten)

Dies & Das

Schwyzer Kulturtraum droht zu platzen

Die von 1386 Personen unterzeichnete Petition der IG Kulturtraum Schwyz kann trotz grundsätzlicher Sympathie der Behörden nicht vollständig umgesetzt werden. Die Gemeinden Ingenbohl und Schwyz zeigen jetzt politische Probleme auf.

Wünschbares ist aus politischer Sicht oft nicht umsetzbar. Dies zeigt sich beispielhaft an der Beurteilung der Petition «Kultur(t)raum Schwyz». Obwohl die Gemeinden Ingenbohl und Schwyz dem Projekt Sympathie entgegenbringen, weisen die Verantwortlichen in einer Stellungnahme auf politische Probleme hin.

Vorbehalte haben die Gemeinden unter anderem aus raumplanerischen Gründen. Die vorgeschlagenen Areale Brunnen-Nord und Zeughausareal Seewen liegen zwar innerhalb des Planungsperimeters Urmibergachse, jedoch fehlt den Gemeinden die Verfügungsmacht, da die Standorte nicht in deren Besitz sind.

Begrenzte Möglichkeiten der Finanzierung

Neben raumplanerischen und räumlichen Aspekten erschweren laut separaten Stellungnahmen der Gemeinden auch finanzpolitische Überlegungen die Umsetzung. Die beschränkten finanziellen Mittel würden heute gezielt für die Förderung des örtlichen Kulturschaffens verwendet. Für ein zusätzliches Engagement zu Gunsten einer regionalen oder überregionalen Kulturszene fehle schlicht das Geld sowie die politische Legitimation, betonen die Gemeinden. Der ersuchte Investitionsbeitrag, wie die wiederkehrende Beteiligung an den Betriebskosten bedingen sowohl aus gesetzlichen Gründen, als auch aus politischen Überlegungen in jedem Fall einen Volksentscheid.

Lücken im Konzept

Die noch zu bildende Trägerschaft müsse breit und regional abgestützt sein, schreiben die Gemeinden. Dies weil das Projekt «Kultur(t)raum Schwyz» erklärterweise eine regionale Bedeutung hat. Die Gemeinden erwarten von der Trägerschaft einen autonomen und kostendeckenden Betrieb des Kulturzentrums, welcher ohne regelmässige Zuschüsse aus Steuergeldern funktioniert. Ebenfalls noch nicht geregelt ist die Mitfinanzierung durch weitere öffentliche Körperschaften und deren Beteiligung an Bau- und Betriebskosten. Ein derartiger Finanzierungsnachweis fehlt im eingereichten Konzept. Ebenso hat das Petitionskomitee im Vorfeld keine Koordination mitTrägern des örtlichen Kulturschaffens und -angebotes gesucht. Die Gemeinden Ingenbohl und Schwyz betonen jedoch, dass gerade ein gemeinsames und geschlossenes Vorgehen eine unabdingbare Voraussetzung für die Prüfung einer finanziellen Mitbeteiligung darstelle.



Zum Thema

- 19.11.2010: 1368 Unterzeichner fordern Kulturraum

- 22.09.2010: Das Zeughausareal wäre ideal

Weitere Infos

www.kulturtraum-schwyz.ch

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

11.04.2011

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www.schwyzkultur.ch/Ai38Ei