Dies & Das
Sonderschau in Sackmesser-Heimat
Im Forum der Schweizer Geschichte in Schwyz läuft bis am 18. Oktober eine Sonderausstellung zum Thema Sackmesser. Gestern begleitete Kurator Jürg Burlet an einer Mittagsführung 20 Personen durch die Ausstellung.
Das Messer ist vermutlich das älteste Werkzeug, das es gibt. Schon die Steinzeitbewohner brauchten es für die Jagd, wenn sie die erlegten Tiere bearbeiten mussten. Damals waren die Messer noch aus Stein, wie ein später hier beschriebenes Exemplar und Ausstellungsstück beweist. Das Messer ist unser täglicher Begleiter, bereits morgens nach dem Aufstehen. Dann brauchen es die Männer um ihren Bart zu rasieren. Jedermann braucht es spätestens beim Essen.
Messer als täglicher Begleiter
Aber auch im Berufsalltag ist das Messer unverzichtbar, sei es für Köche, Metzger, Coiffeure, Chirurgen und viele andere. Das Messer stand früher auch als Zeichen für Wehrhaftigkeit oder als Standessymbol. Es ist eine Zeitreise durch die Geschichte des Messers, die derzeit im Forum der Schweizer Geschichte erlebt werden kann. Jürg Burlet, Kurator am Schweizerischen Landesmuseum, begleitete gestern rund 20 Personen an einer einstündigen Mittagsführung durch die faszinierende Ausstellung. Der Einstieg durch die Schau der vielen Exponate in Vitrinen mit Glasverdeck beginnt mit einem Dolch aus Silex-Stein aus der Jungsteinzeit.
Dieser wertvolle Fund hat mit den jüngsten ausgestellten Hightech-Messern nicht viel gemeinsam. Doch bis der Besucher bei diesen – etwa dem Schweizer Armeemesser 2008 aus dem Hause Victorinox – ankommt, werden ihm in den Vitrinen Dutzende teils amüsante, aber auch furchterregende Messer begegnen.
Prunkmesser ausgestellt
Als eines der wertvollsten Exponate der Ausstellung bezeichnet Kurator Burlet – selber auch Gelegenheits-Messersammler – das Prunkmesser für die Jagd des französischen Kaisers Napoleon III. aus dem Jahre 1853. Der Magistrat blickt zudem stolz von einem Wandbild in die Ausstellung. Besonders selten und für viele Besucher wohl bisher unbekannt sind auch Messer, die nicht nur als Stich-, sondern auch als Schusswaffen dienten. Oder ein im jüdischen Glauben verwendetes Beschneidungsmesser wird wohl als Exot in unsererRegion wahrgenommen.
Cotello d'Amore
Kurator Burlet erzählte auch einige Geschichten rund um die ausgestellten Messer. So etwa vom Coltello d’Amore, das sich italienische Verlobte schenkten. Es sollte den Ehemann schützen. Später wurde es über dem Ehebett aufgehängt. Dann sollten die auf dem Griff gemalten Augen schauen, dass der Ehemann sich an die geschworene Treue hält.
Das Sackmesser – Ein Werkzeug wird Kult
Ausstellung vom 16. Mai – 18. Oktober 2009
Forum der Schweizer Geschichte, Schwyz
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Bote der Urschweiz
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