Alte Schwyzer Geschichte beleuchtet: Karin Fuchs, Mitautorin der neuen Schwyzer Kantonsgeschichte, referierte in Schwyz über Strukturen im frühen und hohen Mittelalter. Bild Bruno Facchin
Alte Schwyzer Geschichte beleuchtet: Karin Fuchs, Mitautorin der neuen Schwyzer Kantonsgeschichte, referierte in Schwyz über Strukturen im frühen und hohen Mittelalter. Bild Bruno Facchin

Dies & Das

Über Bürger aus dem Land Schwyz

Am Samstag referierte die gebürtige Küssnachterin Karin Fuchs zum Thema «Von den Alemannen zu den cives de villa Svites» (Bürger des Landes Schwyz). Rund 50 Zuhörer wohnten dem spannenden Referat, dem vierten einer Vortragsserie des Historischen Vereins, im Bundesbriefmuseum bei.

Karin Fuchs ist Historikerin und Mitautorin der neu verfassten Schwyzer Kantonsgeschichte. Zusammen mit Georges Descoeudres, Professor für Archäologie und Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Zürich, versucht sie die Lücken der Schwyzer Geschichte im frühen und hohen Mittelalter (5. bis 12. Jahrhundert) zu schliessen. Diese Periode sei, sagte Karin Fuchs in ihrem Vortrag im Bundesbriefmuseum in Schwyz, «bis anhin in der Geschichtsschreibung recht stiefmütterlich behandelt gewesen. Dies aber nicht ganz ohne Grund, denn schriftliche Quellen, die über diese Periode berichten, sind nicht in allzu grosser Zahl überliefert.»

Zwei konkrete Beispiele

Im Zentrum des knapp einstündigen Referates standen die Siedlungsstrukturen, aber auch die herrschaftliche und besitzmässige Einbindung des schwyzerischen Gebiets in grössere Strukturen. «Frühmittelalterliche Verhältnisse lassen sich am besten am Zürichseegebiet des 8. Jahrhunderts aufzeigen. Schriftliche und archäologische Quellen beleuchten hier schlaglichtartig diese Ereignisse, die andernorts im Dunkeln bleiben.» Im Hochmittelalter lassen sich die Entwicklungen am besten anhand der reichhaltigen Überlieferung des Klosters Einsiedeln aufzeigen. Im Zentrum ihrer Ausführungen stand die Gründung und Entwicklung der benediktinischen Gemeinschaft und deren Beziehungen mit ihrem Umland vom Zürichseegebiet bis in den Talkessel Schwyz.

Streitereien

In diesem Zusammenhang sei es auch immer wieder zu Markstreitereien zwischen Schwyz und Einsiedeln gekommen. Wenn man von den Schwyzern über «cives» – also Bürger – lese, dann stehe nicht eindeutig fest, ob damit Korporationen oder die Dorfleute gemeint seien. Interessant ist auch dieVermutung, dass das Muotatal aufgrund der topografischen Situation nicht von vorne, sondern von hinten besiedelt wurde.

Bote der Urchweiz

Autor

Bote der Urschweiz

Kontakt

Kategorie

  • Dies & Das

Publiziert am

14.03.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/YPCien