Literatur
Ernst Friedli bringt das Publikum zum Lachen
Die Vernissage von «Gedanken zum Dasein» war in Schwyz mehr als ausgebucht.
Ernst Friedli und seine Frau Klärli – er schreibt Kolumnen, und sie illustriert sie. Ernst Friedlis «Gedanken zur Weltlage» waren überraschend schnell ausverkauft. Nun sind im Mü-Verlag in Steinen weitere Texte mit Ernst Friedlis Alltagsbeobachtungen erschienen. «Gedanken zum Dasein» heisst das zweite Buch mit 52 Betrachtungen. Die Tau-Buchhandlung, Schwyz, lud am Sonntagvormittag in Meli-Eventraum in Schwyz zur Buchvernissage. Und das Publikum kam in Scharen. Es mussten noch Stühle organisiert werden. «Ernst Friedli liest aus dem neuen Buch», sagte Verleger Dölf Ehrler und zeigte auf Zeno Schneider, der schon aus dem ersten Buch vorgelesen hatte und diesmal mit der Blasmusik-Kleinformation «s Müsigli» da war, in der er selber Zugposaune spielt. Die Formation umrahmte die Buchvernissage.
Zeno Schneider ist inzwischen ganz Ernst Friedli
Nach dem musikalischen Auftakt meinte Zeno Schneider: «Klärli, meine Frau, kann heute nicht dabei sein.» Schneider, im Seniorenanzug mit dickem Krawattenknoten, inzwischen ganz Ernst Friedli, stellte erst einmal Gedanken zu einer Buchvernissage an. «Es Buech chund use», sage man. Das bezeichnete er als einen Geburtsvorgang, der Verleger sei der «Hebammer». Sagt man: «Ein Buch erscheint», erinnere das an Lourdes, an etwas Helles, einen Sonnenaufgang. Dann las Zeno Schneider kleine Geschichten aus dem Leben eines älteren Herrn, der Alltägliches hinterfragt und dessen Überlegungen das Publikum zum Lachen bringen. Er macht sich Gedanken zum Frühstück und woher alles auf dem Tisch kommt, was es mit der Endung «-li» auf sich hat und warum Männer mit Feldstecher wandern. Das ist gute Unterhaltung, verpackt in Kleinstgeschichten, die mit Pointe enden. Deshalb sei das Buch ein ideales Mitbringsel oder auch ein Geschenk für Weihnachten, erklärte Verleger Dölf Ehrler am Ende der Vernissage. Bevor man die Bücher kaufen konnte, spielte «s Müsigli» nochmals auf – zuerst harmonisch und dann ganz schön schräg, sodass nicht nur die Kolumnen im Buch, sondern auch die Musik die Anwesenden zum Lachen brachte.
Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind
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Bote der Urschweiz
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