Max Hubacher in der Maske: Für die Rolle des Michi wird ihm für den Dreh der Kopf rasiert. Bild Nicole Stössel
Max Hubacher in der Maske: Für die Rolle des Michi wird ihm für den Dreh der Kopf rasiert. Bild Nicole Stössel

Film

Eine Spitalstation als Drehort

Seit dieser Woche herrscht auf einer Abteilung des Spitals Schwyz Ausnahmezustand: Während 32 Tagen wird hier der Schweizer Spielfilm «Stationspiraten» gedreht. Ein Blick ins Filmbusiness.

Kinderzeichnungen hängen an der Wand, die Bettwäsche ist zerzaust, und Spielzeug liegt auf dem Tischchen. Nichts deutet darauf hin, dass diese Spitalabteilung nicht als eigentliche Kinderstation genutzt wird. Momentan dient diese nämlich als Drehort für den Spielfilm «Stationspiraten », das Spital Schwyz wird diese Station erst zu einem späteren Zeitpunkt in Betrieb nehmen (der «Bote» berichtete). Seit dieser Woche wird im Spital Schwyz gedreht, insgesamt werden hier 27 Crew-Mitglieder, 15 Schauspieler und zahlreiche Statisten ein Drama auf Film bannen.

Jugendliche sind Laienschauspieler

Der Kinofilm handelt von fünf Jugendlichen, die an Krebs erkrankt sind, gerade den Krebs besiegt haben oder auf eine Diagnose warten. Vom Schicksal hart getroffen, gelingt es den Jungs gemeinsam, ihr Dasein lebenswert zu gestalten und ihrer ungewissen Zukunft mutig ins Gesicht zu blicken. Die Rollen der Jugendlichen sind allesamt von Laienschauspielern besetzt, was eine Herausforderung darstelle, wie Produktionsleiter Florian Nussbaumer gegenüber dem «Boten » sagte. Die Jugendlichen haben sich jedoch sehr gut auf den Dreh und ihre Rollen vorbereitet. «Wir wurden von einem Schauspiel-Coach geschult», sagt Max Hubacher, der Michi spielt, der auf dem Weg der Genesung ist. Die Schauspieler, die zwischen 12 und 16 Jahre alt sind, werden während der Drehzeit – einzelne von ihnen stehen bis zu 27 Tage vor der Kamera – von ihrem Tagespapi Carlo Coppala betreut. Er sorgt unter anderem dafür, dass sie rechtzeitig zum Dreh erscheinen und nach den Aufnahmen ins Übernachtungsquartier der gesamten Crew im Hotel Bellevue in Brunnen finden.

Die nächste Szene steht an

«Ihr müsst in fünf Minuten in der Maske sein», hiess es denn auch gestern. Die nächste Szene stand an. Max Hubacher (Michi) muss jeweils für 15 Minuten in die Maske. Sein Kopf wird rasiert, er wird geschminkt. Andere der Jugendlichen, die kränker aussehen müssen, verbringen bis zu 50 Minuten Zeit in der Maske. Anschliessend geht es ans Set. Es stehen Aussenaufnahmen am speziell für den Dreh erstellten Teich in der Gartenanlage des Spitals Schwyz an. Es werden zwei Szenen gedreht, die zweite ist die heikle. In dieser müssen sich die Jugendlichen nämlich – egal, wie kalt es draussen ist, in den Teich setzen.

Statisten aus den Spitalreihen

Immer wieder schauen Patienten des Spitals Schwyz gespannt auf den Drehplatz hinunter, fragen, was hier gespielt werde, zeigen sich interessiert an der Arbeit der Filmschaffenden. «Es ist eine sehr angenehme Atmosphäre hier», sagt Florian Nussbaumer. Die Crew fühle sich absolut wohl. Die meisten der Statisten des Films stammen übrigens aus den Reihen des Spitals Schwyz – ehemalige Patienten und Personal. «Wir haben einen Aushang im Spital gemacht. Auf diesen haben sich sehr viele Statisten gemeldet», so Nussbaumer. So werden im Film von Zodiac Pictures Ltd hauptsächlich Schwyzer Statisten mitmachen. Und vielleicht wird der eine oder andere sich auch später fürs Filmschaffen interessieren. «Eine Mitarbeiterin der Rezeption wollte zum Beispiel unbedingt unser Drehbuch lesen», sagt Nussbaumer.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

26.09.2009

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