Thomas Horat (von links) und Kameramann Luzius Wespe wichen im «Höfli» hinters Buffet zum Gastgeber Sascha Burgert aus. Bilder Silvia Camenzind
Thomas Horat (von links) und Kameramann Luzius Wespe wichen im «Höfli» hinters Buffet zum Gastgeber Sascha Burgert aus. Bilder Silvia Camenzind

Film

Filmtheater mit Tatort Talkessel

Die Bühne 66 filmt gerade für ihren Krimi «Föhnsturm» im Talkessel. Thomas Horat leitet die Filmarbeiten.

Speziell für die Bühne 66 hat der Urner Autor Franz-Xaver Nager einen Schwyzer Krimi geschrieben. Szenen spielen an der Fasnacht. Diesmal wird aber nicht nur auf der Bühne Theater gespielt, es werden Filmszenen vorproduziert. Das Team um den Filmer Thomas Horat war darum am Schmutzigen Donnerstag an der Schwyzer Fasnacht unterwegs.

Laut, schwarz, perfekt

Abends um halb neun standen die Schauspieler und das Filmteam vor dem vereinbarten Lokal. «Es ist zu früh, es ist noch nichts los, wir disponieren um», erklärte Thomas Horat. Man wechselte auf die Hofmatt. Ein Volltreffer. In der Uruä-Bar des Töffclubs Britisch Bastards war es laut und schwarz. Exakt die gesuchte Tatort-Talkessel-Stimmung. Thomas Horat fragte, ob man drehen dürfe, und Robi Voigt (Filmregie) war erleichtert. Der Kameramann Luzius Wespe machte sich an die Arbeit und nickte danach zufrieden, auch Thomas Horat meinte: «Perfekt.»

Lange Nacht beim Leichenfund

Hinter dem Filmteam lag bereits eine intensive Nacht. Vor dem Schmutzigen Donnerstag wurde der Leichenfund gedreht. Diese Location zu finden, war die schwierigste Aufgabe für Thomas Horat. Fündig wurde man bei einem Bühne-66-Mitglied, und ein Glücksfall war, dass neben dem Grundstück in Muotathal liebe Nachbarn wohnten. «Sie machten für uns Kaffee.» So war die dunkle, lange Nacht mit Regen und Schneefall leichter zu überstehen. Fürs Endprodukt aber war die düstere Stimmung ideal.

Ein 20-Sekunden-Dreh

Zurück zum Schmutzigen Donnerstag: Am nächsten Drehort ging es schneller. Eine Nebenfigur erhält im «Höfli» einen Telefonanruf. Das Lokal ist voll besetzt, das Kamerateam filmt vom Buffet her. Schauspielerin Angela Gerig wiederholt die Szene einige Male, und dann sind weitere 20 Sekunden im Kasten. Das Team macht Pause. Auf 23.00 Uhr hat Thomas Horat einen Subaru bestellt. Auch diese Nacht wurde wieder lang.

Eine neue Erfahrung

Zwei Wochen dauern nun die Dreharbeiten im TalkesselSchwyz. Wo immer er nach Drehmöglichkeiten fragte, «haben die Leute durchs Band sehr positiv reagiert», erklärt Horat. Doch für den Filmemacher, der für seine Filme wie «Alpsummer» oder «Wätterschmöcker» gewohnt ist, im kleinen Team zu arbeiten, ist diesmal vieles anders. «Es ist schön, mit dem Laienteam der Bühne 66 zusammenzuarbeiten.» Neben den rund zwanzig Bühnen- und noch einem Dutzend Filmdarstellern hat er es bei dieser Grossproduktion der Bühne 66 mit zehn professionellen Kunstschaffenden zu tun. Eine spannende Erfahrung. Nach dem Ende Dreharbeiten wird der Schnitt etwa drei Wochen dauern. Dann kommt die entscheidende Phase, wenn es gilt, die Filmszenen mit den Theaterszenen auf der Bühne zu verknüpfen.

Die Bühne 66 spielt «Föhnsturm» ab dem 25. April im Verenasaal in Ibach.

www.buehne66.ch



Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

01.03.2014

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