Ausführliches Nachschlagewerk von beleidigenden Worten - 1
Ausführliches Nachschlagewerk von beleidigenden Worten - 1
Das (dumme) Huhn und die (alte, blöde, verdammte) Schnepfe im Buch Maledicta von Flurina Schuler. Bild: zvg
Das (dumme) Huhn und die (alte, blöde, verdammte) Schnepfe im Buch Maledicta von Flurina Schuler. Bild: zvg

Kunst & Design

Ausführliches Nachschlagewerk von beleidigenden Worten

Die Grafikerin Flurina Schuler zeigt in einem Buch, wie die Klette, der elende Prolet oder das dumme Huhn aussehen. Ihr Buch «Maledicta» ist ein Sammlung von 143 Beleidigungen.

Schafseckel, Esel, Dummkopf oder Mannsweib. Ausdrücke dieser Art sind uns nicht ungewohnt. Aber hat man sich jemals schon Gedanken dazu gemacht, wie diese Worte wahrhaftig aussehen? Flurina Schuler hat 143 Beleidigungen bildlich festgehalten.

Die Grafikerin hat vor sieben Jahren ein Buch mit unhöflichen Wörtern oder Wortkreationen produziert. Was damals eine Bachelorarbeit war, wurde vor wenigen Tagen als Buch beim Verlag «vatter&vatter» aus Bern herausgegeben. In «Maledicta» sind die Beleidigungen fein säuberlich nach Kapiteln wie Essen, Körper oder Haushalt geordnet. Auch Personen werden dargestellt etwa der Psycho, das Mannsweib oder der Freak.


«Jedes Wort und jedes Ding taugt zur Beleidigung»

«Das Buch ist genau so gekommen, wie ich es wollte, respektive sogar noch besser. Das grossartige Vorwort von Balts Nill amüsiert sehr und trifft exakt den richtigen Ton», sagt Flurina Schuler. Ein kleiner Auszug des Vorwortes des Multiinstrumentalisten und Autors: «Jedes Wort und jedes Ding taugt zur Beleidigung. Doch braucht es eben Feingefühl, ästhetisches Empfinden und die rechte Einschätzung des Gegenübers, um eine Beleidigung mit der nötigen Präzision platzieren zu können.»

«Mir gefallen die Mimose und die Klette sehr gut. Auch die Zecke, den Wurm und den Proleten finde ich sehr schön», sagt Flurina Schuler, auf ihre Lieblingsillustrationen angesprochen.

Und welche Beleidigungen benutzt Flurina Schuler selber gerne? «Hmm. Es gibt keine Beleidigung, die ich dauernd benütze. Überhaupt beleidige ich höchst selten und die ganz derben Beleidigungen würde ich nie über die Lippen bringen. Mir gefallen aber die harmlosen, sehr absurden, total gut. Zum Beispiel: du Lauch. Diese Beleidgung habe ich erst vor kurzem von einem Berner ‹gelernt›. Es gefiel mir so gut, dass ich es unbedingt drin haben wollte. Auch Tasche und Zwetsche finde ich toll. Die sind nicht so richtig böse, aber dennoch erfüllen sie ihren Zweck», so Schuler.


Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

29.11.2017

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www.schwyzkultur.ch/XxZTSs