Mystische Mythen: Beim 80 cm hohen Werk handelt es sich um ein Bild, bei dem eine Grossformatfotografie künstlerisch bearbeitet wurde. Links und rechts Ruedi und Ladina Frei-Durisch, das Künstlerehepaar. Bild Franz Steinegger
Mystische Mythen: Beim 80 cm hohen Werk handelt es sich um ein Bild, bei dem eine Grossformatfotografie künstlerisch bearbeitet wurde. Links und rechts Ruedi und Ladina Frei-Durisch, das Künstlerehepaar. Bild Franz Steinegger

Kunst & Design

Die Mythen mit Goldstaubwolken

Ein ungenannt sein wollender Einwohner hat der Gemeinde Schwyz ein extra in Auftrag gegebenes Bild geschenkt. Darauf «sprechen» die im mystischen Abendhimmel leuchtenden Mythen zu den Bewohnern des Talkessels.

Das Künstlerehepaar Ruedi und Ladina Frey-Durisch erzählten bei der gestrigen Übergabe die Geschichte, wie dieses Bild entstand und was sie damit sagen wollen. Für die beiden Zürcher, die oft im Süden unterwegs sind, sind die «Müthen» jeweils das Wegzeichen, «dass wir nicht mehr weit von zu Hause weg sind, von allen Seiten gut erkennbar». Sie haben die beiden markanten Berge mit der Grossbildkamera von Seewen aus aufgenommen, das Bild mit Pigmenttinten auf Leinwand aufgedruckt und künstlerisch bearbeitet. In verschiedenen lasierten Schichten wurde Ölfarbe gelegt und dann letztlich die Schrift in Gold aufgetragen.

Mystischer Himmel

Der Fels ist mit dem ersten vorwinterlichen Schnee bedeckt, der Himmel wirkt mystisch. Fällt grelles Licht darauf, erstrahlt die lasierte Behandlung in leuchtenden Farben. Die zweite Botschaft ist im beigefügten Text gespeichert. Es ist der Bundesbrief von 1291. Damit wollten die Künstler ausdrücken, dass «die Talbewohner mit diesen beiden mächtigen Berggipfeln eine Art Bündnis eingegangen sind – fast so wie es einst die alten Eidgenossen im Bundesbrief niederschrieben». Das Bild ist aus ihrer Sicht so etwas «wie ein moderner Bundesbrief als Zeugnis einer Allianz zwischen Berg und Mensch». Schliesslich fügten sie noch ihren ureigenen Kommentar hinzu. «Yes, we can», heisst es da, und – durch einen gedanklichen und räumlichen Abstand getrennt – «Wemerismüehgänd». So heisst denn auch das Bild, das nun vor dem Versammlungsraum im 3. Stock des Spittels seinen endgültigen Platz findet.

Rückendeckung durch die Mythen

Mit der Schenkung des Bildes verbindet der unbekannte Gönner einen persönlichen Wunsch an seine Wohngemeinde. Das Werk soll wieder daran erinnern, dass uns die Mythen einen wunderbaren, starken Rückhalt geben, stark genug, um den Blick vorwärts und nach aussen zu richten, «stark genug, um mutig Neues zu wagen und den herrlichen Talkessel weiter zu entwickeln». Diese letzte Bemerkung nahm Gemeindepräsident Stephan Landolt als Steilpass auf: Diese Hoffnung decke sich durchaus mit den Bemühungen von Behörde und Verwaltung.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

27.04.2010

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www.schwyzkultur.ch/PDjXsQ