Xaver Reichmuth im Garten vor seiner Werkstatt mit einer Ansammlung einiger Kunstwerke, deren Oberfläche aus Lötzinn besteht. Bild Franz Steinegger
Xaver Reichmuth im Garten vor seiner Werkstatt mit einer Ansammlung einiger Kunstwerke, deren Oberfläche aus Lötzinn besteht. Bild Franz Steinegger

Kunst & Design

Kunst mit dem Lötbrenner

Der Spengler und Gürtler Xaver Reichmuth hat eine neue Kunstart erfunden: Er schafft massive Figuren mit dem Lötbrenner.

Die Aussicht von seiner Werkstatt, die gleichzeitig der Keller seines Wohnhauses in der Feldegg ob Schwyz ist, ist grossartig und inspirierend. Hier findet Xaver Reichmuth Zeit und vor allem Geduld, um seinem Hobby und Teil seines Berufes nachzugehen.

Skulpturen aus edlem Metall

Er stellt hochwertige Skulpturen aus edlem Metall her. Jedes einzelne Stück ist ein Unikat und vor allem: So etwas hat es zuvor noch gar nicht gegeben. «Für mich war es der Anspruch, Einmaliges zu schaffen», sagt der 54-Jährige. «Ich habe schon seit ich ein Kind bin, Sinn für Ästhetik. Wenn mir dann eine zündende Idee kommt, forme ich sie zu einer Skulptur, die einzigartig ist.» Seine Werke stehen mittlerweile nicht nur in Gärten, sondern auch auf Friedhöfen als Grabsteine oder Laternen.

Seine Kunst erfordert Geduld


Wenn die Idee da ist («die kommt mir meistens in der Nacht»), formt Reichmuth zuerst ein Grundgerüst aus Metall und überzieht es mit Weissblech, das er in die richtige Form treibt. Dann folgt die Fleissarbeit: Mit Lötzinn und Flamme verziert er das Weissblech mit 10 000 bis 30 000 Lötstellen, bis die Skulptur die seinen Vorstellungen entsprechende «Haut» erhalten hat. Zum Schluss wird die Oberfläche eingeschwärzt und mit Stahlwatte abgerieben, wodurch die Graustufen entstehen. Wenns sein muss, integriert er auch eine Beleuchtung in seine Kunstwerke, bei Bedarf sogar mit Solarzellen.

«Wollte Unbekanntes machen»

Xaver Reichmuth lernte Spengler und liess sich zum Gürtler weiterbilden. Als solcher hat der Schwyzer seit 1988 in seiner Werkstatt für sakrale Kunst unzählige Kelche, Monstranzen, Tabernakel, Altarleuchter oder Ewiglicht-Ampeln restauriert. «Diese Arbeit ist rückläufig. Deshalb wollte ich etwas Zusätzliches machen, etwas, was man in dieser Art bisher noch nicht kannte. Aber es musste etwas Handwerkliches sein», erinnert er sich an die Anfänge seiner «Kunstwerkstatt Reichmuth» im Jahr 2005 zurück. Um seineKunst ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen, hat er einige Werke im neu eröffneten «Engel» in Schwyz, sowohl im Restaurant wie im Speisesaal, platziert.

Infos

www.x-reichmuth.ch



Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

21.06.2014

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www.schwyzkultur.ch/qNhVqc