Alles Gold, was glänzt: Die Kirche wurde von alten Staub befreit und wo nötig geflickt. Im Chor glänzen rund 50 Gramm Plattgold wie neu. Einen Augenschein nahmen  vor (von links): Martin Weishaupt, Regula Rey,  Patrick Ruhstaller und Markus Bamert. Bil
Alles Gold, was glänzt: Die Kirche wurde von alten Staub befreit und wo nötig geflickt. Im Chor glänzen rund 50 Gramm Plattgold wie neu. Einen Augenschein nahmen vor (von links): Martin Weishaupt, Regula Rey, Patrick Ruhstaller und Markus Bamert. Bil

Kunst & Design

Letzter Schliff an der Kollegikirche

Mit den Arbeiten an der Kirche gehen die umfangreichen Sanierungsarbeiten im Kollegi Schwyz zu Ende. Das sich im Eigentum des Kantons befindliche Gotteshaus wird künftig für kulturelle und kirchliche Anlässe offen sein.

1972 übernahm der Kanton von den Bistümern Chur, Basel und St. Gallen das «Kollegium Maria Hilf» und baute es zur Kantonsschule um. Auf die lieblose Umgestaltung in den Jahren danach – Kantonsarchitekt Martin Weishaupt spricht von einem «unsachgemässen Umgang mit der historischen Bausubstanz» – folgten drei grundlegende Bauetappen. 1978 bis 1982 wurde die Schule umgebaut, 1988 die beiden Innenhöfe überdacht. Nach der Aufhebung des Internats in den 1990er-Jahren wurde der Ostflügel umgebaut und erweitert. Seit zehn Jahren sind ein Teil der kantonalen Verwaltung, diverse Gerichte und das Staatsarchiv im altehrwürdigen Gebäude zu Hause.

Neukonzeption des Westflügels

Die letzte Bauphase wurde schon bald danach eingeleitet: der Umbau des Westflügels mit dem Schultrakt, wo gegenwärtig knapp 400 Mittelschüler unterrichtet werden. Der Kantonsrat sprach im Februar 2007 einen Verpflichtungskredit von 23,5 Mio. Franken, der schliesslich wegen Kostenüberschreitung um 650 000 Franken aufgestockt werden musste. Während der Bauphase wurde ein Teil des Unterrichts ins ehemalige Lehrerseminar Rickenbach ausgelagert. Im März 2011 konnte schliesslich die ganze Schulanlage wieder in Betrieb genommen werden, im August wurde das offizielle Ende dieser grossen Bauetappe gefeiert. Saniert und erneuert wurden innert drei Jahren die Baustruktur und Gebäudetechnik. Gleichzeitig wurde ein neues Raumkonzept etabliert.

Kirche bald bezugsbereit

Quasi als Anhängsel dieser letzten Bauetappe wird seit Oktober 2010 die im neubarocken Stil vor genau hundert Jahren erbaute Kirche mit einem Kostenaufwand von 3,1 Mio. Franken renoviert. «Wir sind im Zeitplan und vorgegebenen Kostenrahmen und mit denArbeiten bis auf kleinere Ausbesserungen und Mängelbehebungen fertig», sagt Patrick Ruhstaller, Projektleiter beim Hochbauamt. Die Wände, Decken, Gemälde und Böden wurden gereinigt und Risse ausgebessert, die elektrischen und technischen Einrichtungen modernisiert, die Kirchenbänke auf Hochglanz poliert. Die Sakristei ist neu in drei Räume unterteilt und kann als Sakristei und Besammlungsplatz genutzt werden. Sie ist mit dem Foyer West verbunden und dient auch als Notausgang. Die in der ehemaligen Grabkapelle beigesetzten Priester wurden Ende Oktober 2010 exhumiert und in Särgen auf dem Friedhof Schwyz beigesetzt. Der Raum wurde in seiner Ausschmückung erhalten und dient neu als Abstellkammer. Der Einbau der wertvollen und vom Verein «Freundeskreis Kollegiorgel Schwyz» erneuerten Goll-Orgel ist bald abgeschlossen. Sie soll im Frühling, wenn die Temperaturen wärmer sind, gestimmt werden.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Kunst & Design

Publiziert am

19.01.2012

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