Kunst & Design
Schwyzer will Textilmarkt revolutionieren
Woher kommt mein T-Shirt? Beim neu gegründeten Schwyzer Streetwear-Label ZRCL lässt sich diese Frage ganz leicht beantworten.
Der Schwyzer Kilian Wiget setzt sich als Shopbesitzer des 3Sixty intensiv mit der Textilindustrie auseinander. Die dort herrschenden Missstände haben ihn dazu veranlasst, eine eigene Marke zu gründen, die den Textilmarkt revolutionieren soll. Das Konzept von seinem Label ZRCL («circle» gesprochen) besticht durch seine Nachhaltigkeit und die transparente Rückverfolgbarkeit der einzelnen Kleidungsstücke: «Jedes T-Shirt erhält einen Code, mit welchem auf der ZRCL-Homepage seine Herkunft bis zum Baumwollbauer zurückverfolgt werden kann», erklärt Wiget. Das Konzept stammt von der Remei AG, Wigets Produktionsfirma und Baumwolllieferant. Auch dass die Produktionsfirma keine Bio- oder Fair- Trade-Zertifikate kaufe, sondern eigene Standards setze, habe ihn überzeugt: «So ist nicht nur die biologische oder faire Produktion gewährleistet, sondern es wird das Gesamtpaket an Nachhaltigkeit geboten», erklärt Wiget. Mit seinem Label will er aber nicht nur ein Produkt auf den Markt bringen, sondern auch Wissen weitergeben: «Die Marke soll gleichzeitig die wichtige Message der Nachhaltigkeit weitergeben », erklärt Wiget. Auf der Homepage finden sich deshalb viele Informationen über die Missstände in der Textilindustrie und Tipps, wie man generell nachhaltiger leben kann. Auch in einen Werbefilm mit Hintergrundinformationen hat er einiges investiert.
Crowdfunding zeigt Bedürfnis
Das Ganze seit anderthalb Jahren aufgebaut hat Wiget ausschliesslich aus seinem eigenen Ersparten. Investoren hat er bewusst keine an Bord geholt: «Sobald jemand viel Geld reinsteckt, kann er mitbestimmen. Ich möchte mein Label aber zu hundert Prozent nach meinen Vorstellungen gestalten», erklärt Wiget. Zusätzlich hat er aber vor gut einer Woche auf wemakeit.com ein Crowdfunding gestartet, mit dem Ziel, innert 30 Tagen zusätzliche 10 000 Franken für die Lancierung der Marke zu sammeln. «Klar könnte ich mehr brauchen, doch ich wollte ein realistisches Ziel setzen», so Wiget. Schon nach gut einer Woche sind aber bereits fast 9000 Franken zusammengekommen. «Ich bin überwältigt, wie gross der Zuspruch ist», strahlt Wiget. «Das zeigt auch, dass das Bedürfnis nach solchen Produkten da ist und dass ich mit dem Label den Zeitgeist voll getroffen habe.» Wie sichdie Kleider, vorerst nur Herren- T-Shirts, tatsächlich verkaufen, zeigt sich am 22. August, wenn der Verkauf im Online-Shop und in den 16 Partner-Shops in der ganzen Schweiz startet. Und die Sommerkollektion, die im Frühling auf den Markt kommen soll, ist bereits voll in Planung. Aus Erfahrung weiss der Streetwear-Verkäufer, dass es sich lohnt, langsam zu starten und gemächlich auszubauen: «Nur so lässt sich etwas langfristig aufbauen, wovon ich vielleicht irgendwann einmal leben kann.»
Bote der Urschweiz (Nadine Annen)
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Bote der Urschweiz
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