Kunst & Design
«Wir können Welten in Bewegung setzen»
Mit ihrer Wollbilder-Ausstellung unter dem Titel «Trans-it!» philosophiert Heidi Ochsner über grosse und kleine Welten.
Die Künstlerin aus Zürich lebt und arbeitet im holländischen Rijswijk. Auch im Kanton Schwyz fühlt sie sich zu Hause und war hier bereits künstlerisch tätig. Nun freut sich Ochsner, dass sie einen Monat lang 33 Wollbilder im ehemaligen Schafstall der Ital-Reding-Hofstatt ausstellen darf. Ihre Gemälde entstanden nämlich auf gefilzter Wolle aus Schafshaar. Auf dieses Material projizierte sie Zellen und andere Organismen bis hin zu Gestirnen. Mikro- und Makrokosmos als Thema «Die Ähnlichkeiten zwischen Grossem und Kleinem interessieren mich», erklärte Ochsner am Samstag an der Vernissage. Im Ital-Reding-Haus stiess sie auf die Spiegelung zwischen astronomischem und sozialem Weltbild. Als das Herrenhaus in der frühen Neuzeit erbaut wurde, habe die Gesellschaftsordnung dem zentralen Sonnensystem mit den Planeten entsprochen. Heutigen Menschen müsse dagegen bewusst sein, wie winzig sie im gigantischen Weltall seien. «Wir sind ein Zellenhaufen mit Bewusstsein. Doch dank dieser Eigenschaft können wir uns mit dem Kosmos verbinden und Welten in Bewegung setzen.» So könne aus etwas Kleinem letztlich Grosses entstehen, ist sie überzeugt. Ochsners Bilder haben den Biotextilienunternehmer Patrick Hohmann aus Brunnen inspiriert, der an der Vernissage über Verantwortung und würdevollen Umgang mit Baumwollproduzenten sprach. «Ich möchte keinen Preis diktieren, sondern den fairen Preis aushandeln», bekräftigte er. Seiner Meinung könnten die verschiedenen Kulturen trotz unterschiedlicher Denkweise gut zusammenarbeiten. Auch mit dem Bio-Streetwear-Label ZRCL des Schwyzers Kilian Wiget arbeitet Hohmann zusammen. «Jedes Leben ist ein selbst gestaltetes Kunstwerk», sagte Wiget. Auch ihm gefielen die Wollbilder «mit ihrer Botschaft vom grossen Ganzen», so Wiget.
Bote der Urschweiz / Patrick Kenel
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Bote der Urschweiz
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