Literatur
Lachen mit Marcel Huwyler: Seine Lesung entpuppt sich als Leseshow
120 Personen besuchten den Event von SchwyzKulturPlus mit dem Krimiautor im Chupferturm Schwyz.
Kann dieser Mann überhaupt ruhig am Computer sitzen und seine Geschich- ten schreiben? Kaum vorstellbar. Im- mer wieder juckt Marcel Huwyler auf der Chupferturm-Bühne von seinem Stuhl auf, läuft herum und erzählt von seinen Erlebnissen an seinen Lesungen in der Schweiz, in Deutschland, Österreich und Italien – dort wird der Autor Dottore genannt. «Ich könnte ein Buch schreiben, was ich an Lesungen erlebt habe», sagt Marcel Huwyler an der von SchwyzKulturPlus organisierten Lesung. Rund 120 Personen waren da. Mit seinem Zuschauerblick kommentiert der Autor: «Es hat immer mehr Frauen als Männer an Lesungen. Und die Männer, die trotzdem anwesend sind, sehen immer ein wenig mitgenommen aus.» In Schwyz lachen auch die Männer mit, denn es ist nicht nur eine Lesung, sondern eine Leseshow, die Marcel Huwyler bietet. Locker lebt er sein komödiantisches Talent aus.
Nicht alle haben Freude an seinen Büchern
Wenns läuft, dann läuft es, und bei Marcel Huwyler läuft es richtig gut, seit er vor bald sechs Jahren mit der Veröffentlichung seines ersten Buches Frau Morgenstern zum Ermitteln schickte. Ende September wird Morgensterns siebter Fall erscheinen. Eisig kalt werde es in diesem Krimi sein, so viel verrät der Lauerzer Autor bereits. Inzwischen kann er vom Schreiben seiner Bücher leben. Über 4000 Bewertungen findet man online. «Nicht alle haben Freude an meinen Büchern», schmunzelt Huwyler. 40 Bewertungen bezeichnen die Bücher als grauenhaft schlecht. Diese Ein-Stern-Bewertungen sind unfreiwillig komisch. Deshalb baut Huwyler sie in seine Show ein und liest sie neben Passagen aus den Büchern dem Publikum vor. Ein Beispiel: «Ich habe jetzt alle Bücher von Huwyler gelesen und muss sagen, dass sie alle Zeitverschwendung sind.» Grosses Lachen, es ist wie bei einer Comedyshow.
Helvetismen kommen an
Marcel Huwylers Bücher erscheinen in einem deutschen Verlag. So er schliesst er sich einem grossen Publikum. Es stellt sich aber auch die Frage der Helvetismen. Da er Mundart teils treffender, also träfer findet, hat er für sich ein Rezept gefunden, Wörter so in seine Texte einzubauen, dass sie verständlich bleiben und es kein Glossar brauche. In einem Buch schreibt er «Die Kutteln putzen». Das wurde in Deutschland nicht nur verstanden, sondern sogar begeistert kommentiert.
Ein Geheimnis blieb geheim
Nach eineinhalb Stunden war die Show zu Ende. Marcel Huwyler mach te sich daran, Bücher und Lesezeichen zu signieren. Bewusst liess er eine Fra- ge aus dem Publikum offen: «Wie heisst Herr Wälti zum Vornamen?» Es bleibt nach diesem Abend, an dem er so viel mit dem Publikum geteilt hat, Huwylers Geheimnis.
Bote der Urschweiz / Silvia Camenzind
Autor
Bote der Urschweiz
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