Bruder Gerold Zenoni: Erzählte aus dem Nähkästchen seiner Begegnungen mit Prominenten im Kloster Einsiedeln. Bild Désirée Schibig
Bruder Gerold Zenoni: Erzählte aus dem Nähkästchen seiner Begegnungen mit Prominenten im Kloster Einsiedeln. Bild Désirée Schibig

Literatur

Aus dem Nähkästchen erzählt

Zum Welttag des Buchs organisierte die Kantonsbibliothek Schwyz am Ostersamstag vier Autorenlesungen. Bruder Gerold vom Kloster Einsiedeln las aus seinem Buch «Treffpunkt Einsiedeln»: Zu hören gab es Anekdoten aus erster Hand über prominente Persönlichkeiten, die das Stift Einsiedeln besuchten.

Am Welttag des Buchs will die Buchbranche auf das Buch als wichtiges Kulturgut aufmerksam machen und das Lesen fördern. Aus diesem Anlass organisierte die Kantonsbibliothek Schwyz Lesungen von Autoren aus dem Kanton Schwyz: Margrit Gössi-Bohren, Nathalie Henseler Pfyl, Gerold Zenoni und Karl Hensler lasen aus ihren aktuellen Büchern. Über die rund 60 Besucherinnen und Besucher freute sich Kantonsbibliothekar Markus Rickenbacher ausserordentlich.

Ein Mönch unter Prominenten

Gerold Zenoni, dem man seine Urner Wurzeln noch immer gut anhört, ist 1980 ins Kloster Einsiedeln eingetreten. Dass er eine Affinität zu berühmten Persönlichkeiten hat, bewies er schon mit seinem ersten Buch «Lesehimmel», in dem er bekannte Persönlichkeiten über ihre ersten Leseerfahrungen berichten lies. Für sein neues Buch hat er noch lebende Persönlichkeiten, die einen besonderen Bezug zum Kloster Einsiedeln haben, interviewt und über berühmte verstorbene Besucher recherchiert.

Kerzen im Epizentrum der Fifa

So ist beispielsweise zu erfahren, wie Bruder Gerold Sepp Blatter vor der Gnadenkapelle getroffen hat, wo dieser zur Mutter Gottes für ein gutes Gelingen der Fussball-WM in Südafrika gebetet hat. Blatters erster Gang nach der gelungenen WM sei wieder zur Muttergottes gewesen, diesmal, um ihr zu danken. In Einsiedeln decke sich der Fifa-Präsident auch immer mit Kerzen ein. MaggieThatcher, ehemalige Premierministerin aus England, verbrachte ihre Ferien mehrmals in Risch im Kanton Zug und besuchte das Stift Einsiedeln fünf Mal. Sie interessierte sich vor allem für die Pferdezucht des Klosters. Von Daniel Vasella erfuhr Bruder Gerold, dass dieser sein erstes Geld als Austräger bei Franz Carl Weber für 50 Rappen die Stunde verdient hatte, sehr stolz war auf sein selbst verdientes Geld, jedoch nichts davon ausgeben wollte.

Einsiedeln liest in Schwyz

Unter dem Motto «Einsiedeln liest in Schwyz» stellte ein weiterer Einsiedler, Karl Hensler, sein neues Buch vor. Darin würdigt er das Schaffen des angesehenen, 1933 verstorbenen Einsiedler Mundartdichters Meinrad Lienert, der seine Sprache jeweils den lokalen Gestalten anpasste. Hensler las die Gedichte sehr treffend und lebendig in authentischem Einsiedler Dialekt.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

26.04.2011

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