In Buchdeckeln zusammengefasst: Die literarische Innerschweiz.
In Buchdeckeln zusammengefasst: Die literarische Innerschweiz.

Literatur

Literarisches Biotop Innerschweiz

Ein Buch und ein Film porträtieren erstmals die «literarische Innerschweiz». Im reichen Fundus sind auch viele Literaten aus dem Kanton Schwyz zu finden. Viele sind nur Insidern bekannt.

Weit über 1200 Innerschweizerinnen und Innerschweizer waren in den letzten 900 Jahren – oder sind es noch immer – literarisch tätig. Die Albert Köchlin Stiftung, Luzern, hat sie im Buch «Literarische Innerschweiz » zusammengefasst, Autor ist Ulrich Suter, Schongau. 520 Seiten stark ist die Bestandsaufnahme des literarischen Wirkens von Johann Kaspar Ab Yberg (1605–1686) bis zu Paul Schoeck (1882–1952), ein spannendes Nachschlagewerk für alle Literaturinteressierten.

Prominenz schrieb in Innerschweiz

Literaturkenner Joseph Bättig führt die Leser ins literarische Schaffen in der Innerschweiz ein. Er erinnert, dass sich mit den Stimmen der Innerschweizer Literaturszene auch jene der grossen, international berühmten Prominenz verbinden. Johann Wolfgang von Goethe, Gottfried Keller, Conrad Ferdinand Meyer, Leo Tolstoi, Franz Kafka, Rainer Maria Rilke, Carl Zuckmayer und viele mehr liessen sich von der Schönheit und Vielfalt der Innerschweiz berühren. Von Meinrad Inglin zu Anita Schorno In den Streifzügen durch die Regionen der sechs Zentralschweizer Kantone ist der Kanton Schwyz in die Bezirke unterteilt. Im Bezirk Schwyz finden sich 29 Autorinnen und 102 Autoren. Allen voran wird hier das Werk Meinrad Inglins gewürdigt. Im Bezirk Gersau sind drei Autorinnen und neun Autoren aufgelistet. Der grösste Dichter Gersaus ist Josef Maria Camenzind. «Camenzind schöpfte aus dem See, seinem Wellen- und Lichterspiel, eine eigentliche Poetologie», wird der Immenseer Priester gelobt. In Gersau hielten sich als Feriengäste Literaten aus aller Welt auf. Der amerikanische Schriftsteller Washington Irving um 1820, 50 Jahre später der Philosoph Friedrich Nietzsche und 1886 der schwedische Dramatiker August Strindberg. Im Bezirk Küssnacht sind 11 Autorinnen und 24 Autoren aufgeführt. Das berühmteste Werk, das sich mit Küssnacht befasst, ist Friedrich Schillers «Wilhelm Tell». Aktuell die bekannteste Vertreterin Küssnachts ist Anita Schorno-Flury. Sie wurde für ihre Prosaund Lyrik, darunter mehrere Kinderbücher, und für die Pflege der Rigimundart 1997 mit dem Anerkennungspreis des Kantons Schwyz ausgezeichnet.

Eine Auswahl in Kurzporträts

Aus dem Literaturverzeichnis der 1200 Autorinnen und Autoren werden gegen 200 in Kurzporträts näher vorgestellt, mit Angaben zur Biografie, zum Werk und kurzen Textproben. Unter ihnen ist die Brunnerin Martina Clavadetscher, Jahrgang 1979, Autorin mehrerer Theaterstücke, sowie auch die Küssnachterin Margrith Gössi-Bohren. Von beiden sind Gedichte abgedruckt. Grosse Namen wie Gertrud Leutenegger und Thomas Hürlimann finden sich ebenfalls unter den Porträtierten. Das Literaturverzeichnis der 1200 Autoren ist umfassend. Viele der Autoren sind denn auch nicht Schriftsteller, sondern Sachautoren oder Chronisten im lokalen Bereich. Andere wiederum sind literarisch aktiv, wie das Beispiel des gebürtigen Schwyzers Linus Reichlin zeigt, früher Journalist und Kolumnist, heute Autor in Berlin, ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimipreis 2009.

Der See und die Literatur

Zum Buch gehört auch eine DVD. Der Dokumentarfilm von Claudia Schmid ergänzt das Buch als filmische Annäherung. Auf einer Schifffahrt über den Vierwaldstättersee leben Zitate namhafter Autorinnen und Autoren der Weltliteratur auf. Zahlreiche lokal verankerte Schriftstellerinnen haben sich ebenfalls mit der Landschaft Innerschweiz befasst. Die Literaturwissenschaftlerin Barbara Piatti und der Theologe und ehemalige KKS-Lehrer Joseph Bättig führen durch die literarische Reise.

Weitere Infos

- www.aks-stiftung.ch

- www.aks-publikationen.ch
Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Literatur

Publiziert am

21.07.2011

Webcode

www.schwyzkultur.ch/7u9PNi