Das Jugendblasorchester Küssnacht war sichtlich mit voller Begeisterung dabei.
Das Jugendblasorchester Küssnacht war sichtlich mit voller Begeisterung dabei.
Die Jugendmusik Einsiedeln trat mit rund 75 Jugendlichen an.
Die Jugendmusik Einsiedeln trat mit rund 75 Jugendlichen an.
Die Jugendmusik Schwyz steht mitten im Aufbau, sie wurde deshalb mit Celli, Kontrabässen und Fagotts verstärkt.
Die Jugendmusik Schwyz steht mitten im Aufbau, sie wurde deshalb mit Celli, Kontrabässen und Fagotts verstärkt.

Musik

5000 Jugendliche am «Eidgenössischen»

Das war ein grandioses, fröhliches und sonniges Fest. Direkt vor den Türen des Kantons Schwyz fand in Zug das 16. Schweizer Jugendmusikfest statt. 5000 Aktive waren dabei, darunter auch sechs Formationen aus dem Kanton Schwyz.

Auch die Jugendlichen müssen sich jeweils fünf Jahre gedulden, bis wieder ein «Eidgenössisches» für sie fällig ist. Das letzte Schweizer Jugendmusikfest ging in Solothurn über die Bühne, jetzt war mit Zug erneut eine Kleinstadt an der Reihe. Das Zuger OK hat dies gut und jugendgerecht bewältigt. Die ganze Altstadt und das Seeufer wurden in Beschlag genommen. Das Unterhaltungsprogramm und die Shows waren voll auf den Geschmack der Jugendlichen ausgerichtet. So etwa die Workshops und Konzerte von und mit Dani Häusler und Dave Feusi, mit der feurigen Showband und der Big Band Pepe Lienhard. Ebenso stimmten das Design und die «Schweizer Feststimmung». Dies natürlich neben der ganzen Ernsthaftigkeit des Wettbewerbs. Teils nehmen die Jugendlichen die Wettvorträge gewissenhafter als die gestandenen Musikanten. Dies gilt vor allem für die Rangierung, welche die Jugendlichen explizit wollen. Sie sind nicht nur mit generalisierten Gold- oder Silberkränzen und dem schriftlichen Bericht zufrieden. Am Finale nahm sogar Bundespräsident Ueli Maurer die Ehrungen vor. Viele der Jugendlichen werden zum ersten Mal live einen Bundesrat gesehen haben.

Knabenmusik mit jungen Frauen

Gesamthaft sind 112 Formationen aus der ganzen Schweiz angetreten, das waren mehr als 5000 Aktive. Vergleiche zeigten, dass der Status der Jugendformationen sehr unterschiedlich ist. Gerade aus Städten traten teils sehr alte, etablierte Jugendkorps an, mit Banner, kompletter Uniform bis hin zum Gilet, perfekt instrumentiert. Andere Formationen machten es auch mal pragmatischer mit einem weissen Hemd und Krawatte. Recht antiquiert wirkte die immer noch präsente Bezeichnung «Knabenmusik», wenn da schon mehr als die Hälfte der Register mit jungen Frauen besetzt waren. Aber überall galt eines: Die Begeisterung war durch und durch spürbar, auch die Nervosität vor dem Auftritt.

Siebnen und Höfe super

Aus dem Kanton Schwyz waren sechs Formationen in Zug dabei. So die Jugendmusiken von Brunnen, Schwyz, Einsiedeln und Siebnen sowie die Jugendblasorchester Küssnacht und Höfe. Die besten Ergebnisse holten sich punktgleich Siebnen (Leitung Michael Schönbächler) und Höfe (Thomas Dietziker, Valentin Vogt) auf dem ersten Rang in der Mittelstufe. Sie haben damit ihre Reputation erfüllt. Als sehr grosse Formation mit rund 75 Jugendlichen spielte auch Einsiedeln (Erwin Füchslin) in dieser Kategorie und landete im Mittelfeld. Die Jugendmusik Schwyz (Domenico Emanuele) dagegen fiel durch die recht grosse Altersspanne und Unterbesetzung in den Registern auf. Emanuele erklärte, dass man mitten im Auf- und Ausbau stehe. Da alle Register mit tiefen Stimmen und sogar Posaunen fehlen, wirkten als Gastspieler vier Celli, zwei Kontrabässe und zwei Fagotts mit. In der Unterstufe brachte die Jugendmusik Brunnen (Bernd Pfeiffer) eine sehr gute Leistung und holte sich den vierten Rang. Das Jugendblasorchester Küssnacht (Dominik Hüppin) präsentierte sich als Korps mit 45 Musizierenden, ist also weiter gewachsen und erlangte vor einer anderen Jury Platz neun. Aber letztlich waren alle Korps zufrieden.

Nicht nach Hause

Wichtig war natürlich auch das Festerlebnis. Weder Küssnacht noch Schwyz noch Einsiedeln sind trotz den kurzen Distanzen fürs Übernachten nach Hause gefahren. Das gehöre schliesslich dazu, wurde überall schmunzelnd vermerkt. Für die kurze Nacht standen 19 Massenunterkünfte in Zug und Baar zur Verfügung. Gastgeber des Musikfestes waren die Stadt Zug und die Kadettenmusik Zug. Engagiert waren rund 500 Helfer. Recht komfortabel war die Kostendeckung. Der Kanton Zug hat 300 000 Franken gesprochen, die Stadt 250 000 Franken und eine Defizitdeckungsgarantie von 150 000 Franken.

Rangliste

Harmonie Mittelstufe

- Jugendblasorchester Höfe 1. Rang (20 rangiert) 91.17, 89.33, 93

- Jugendmusik Siebnen 1. Rang (20 rangiert, zweimal erster Rang vergeben) 91.17, 92.33, 90

- Jugendmusik Einsiedeln 13. Rang (20 rangiert) 87.82, 88.67, 87

- Jugendmusik Ägerital 10. Rang (21 rangiert) 83.17, 85

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

17.06.2013

Webcode

www.schwyzkultur.ch/1bfjyN