Afrikanisches Ambiente: Paul Gnos überzeugte mit dem Song «Assimbonanga» sowohl die Jury als auch das Publikum. Trotzdem hat es ihm «nur» für den zweiten Platz gereicht.
Afrikanisches Ambiente: Paul Gnos überzeugte mit dem Song «Assimbonanga» sowohl die Jury als auch das Publikum. Trotzdem hat es ihm «nur» für den zweiten Platz gereicht.
Spannender Moment: Paul Gnos aus Brunnen (ganz rechts) und der Morschacher Volkmar Wirth während der Rangverkündigung. Siegerin wurde Nicole Hirschi (Dritte von links). Bilder Nadia von Euw
Spannender Moment: Paul Gnos aus Brunnen (ganz rechts) und der Morschacher Volkmar Wirth während der Rangverkündigung. Siegerin wurde Nicole Hirschi (Dritte von links). Bilder Nadia von Euw

Musik

Der Puls steigt, wenn die Alten rocken

Dass das Interesse, singend bei einem Gesangswettbewerb im Rampenlicht zu stehen, zweifelsohne auch bei der älteren Generation vorhanden ist, haben die Bewerbungen für den ersten «Golden Age Song-Contest» bestätigt: Um den Titel gekämpft haben anfänglich 50 Damen und Herren ab 39 Jahren. Zwölf Gesangstalente haben sich in einem Casting für die drei Endrunden qualifiziert.

Am Finale vom Sonntag waren es dann noch acht. Der Brunner Paul Gnos wurde als Favorit gehandelt, und auch Volkmar Wirth aus Morschach war nicht schlecht im Rennen. Doch egal wie stark sich Wirth mit dem Lied «Gigolo» in der zweitletzten Runde in die Herzen aller Frauen gesungen hatte, die guten Vornoten nützten beim Finale keinem mehr etwas, und der Ausgang des Song-Contests in der Zuger Chollerhalle war am frühen Sonntagabend wieder völlig offen. Die Noten der Jury wurden zehnfach gewichtet, und jeder Zuschauer konnte seinem Favoriten eine Stimme geben.

Grosse Nervosität

Wohl deshalb war auch die Nervosität ziemlich gross. Zugeben wollte dies jedoch keiner der Kandidaten so richtig. Wirth sass drei Stühle neben der Moderatorin Maja Brunner in der Maske und gab sich ziemlich gelassen. Doch er musste gestehen: «Die Nervosität steigt von Lidstrich zu Lidstrich.» Hinter dem schwarzen Vorhang begann zugleich das Werweisen, wer wohl den Sieg nach Hause nehmen kann. Alle waren parat, die rund 500 Gäste haben Platz genommen. Nur der Innerschwyzer Gnos war nirgends mehr aufzufinden. Die Show war bereits angelaufen, der erste Kandidat rockte bereits auf der Bühne mit dem Song «White Room». Da tauchte auch plötzlich der Brunner wieder auf und nahm auf dem Stuhl in der Maske Platz, als wäre es das Normalste überhaupt, den ganzen Schminkraum für sich alleine zu haben. Ebenso normal war es für den geübten Sänger, dass er vor solch grossen Auftritten kein bisschen nervös ist. Das behauptete er zumindest und wollte dem «Boten» seinen niedrigen Puls demonstrieren. «100 Schläge in der Minute», stellte er mit Schrecken fest. «Aber das kommt halt schubweise», rechtfertigte er sich.

Schlag auf Schlag

Alles ging plötzlich Schlag auf Schlag. Das Mikrofon von Maja Brunner war von ihrem Lippenstift bereits rot gefärbt, als sie den in der Aeskulap-Klinik tätigen Wirth begrüsste: «Wir heissen Sie herzlich willkommen: Der Arzt, dem die Frauen vertrauen.» Im grauen Anzug und mit seiner Gitarre gab er das schwungvolle Lied «On a wonderful day» zum Besten. Seine Stimme vermochte die Jury jedoch nicht so stark zu beeindrucken wie das Lied eine Woche zuvor. Von einer Skala von 5 bis 10 bekam er gerade mal eine 8, 6 und 7. Die Hoffnung der Innerschwyzer lag nun noch auf Gnos. Nach der Pause war es so weit. In afrikanischem Shirt und mit äusserst überzeugenden Gesten sang er «Assimbonanga». Die «Lindensingers» unterstützten ihn bei diesem afrikanischen Leckerbissen. Der Applaus war riesig, und auch Toni Vescoli sprach von «einer riesigen Steigerung». Die Notenblätter zeigten trotzdem «nur» zweimal die 9 und einmal die 8, was immerhin für den zweiten Platz reichte. Völlig abgerockt hat die Luzernerin Nicole Hirschi mit «Son of a preacher man». Sie gewann eine halbjährige Ausbildung in Musik. «Dieser Preis wäre auch für mich ein Grund, bei diesem Wettbewerb mitzumachen», outete sich Maja Brunner.

Hören Sie Paul Gnos singen

Die tollsten Momente noch einmal hautnah erleben: Von der überzeugenden Innerschwyzer Leistung am ersten «Golden Age Song-Contest» kann man sich auch auf der Webseite des «Boten» überzeugen. Die Video-Kamera war dabei, als Volkmar Wirth und Paul Gnos am Sonntagabend auf der Bühne standen. Und eine Diaschau zeigt interessante Einblicke hinter die Kulissen.

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Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

30.03.2010

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