Nameless 1989. Axel Dittner (von links), Nori Rickenbacher, Harry Horlacher, Hene Heinzer und Urs Bissig. Bild: Roger Bürgler
Nameless 1989. Axel Dittner (von links), Nori Rickenbacher, Harry Horlacher, Hene Heinzer und Urs Bissig. Bild: Roger Bürgler
T.N.S. Anfang der 90er-Jahre mit Raffi Cucchia (von links), Mario Galvani, Kilian Fleischli, Bosley Lutz, Walde Rickenbacher und Sändel Manea. Bild: Roger Bürgler
T.N.S. Anfang der 90er-Jahre mit Raffi Cucchia (von links), Mario Galvani, Kilian Fleischli, Bosley Lutz, Walde Rickenbacher und Sändel Manea. Bild: Roger Bürgler
Die Muotathaler Band Ambrossia wurde 1995 gegründet und nannte ihren Stil «Worker Death Metal». Bild: PD
Die Muotathaler Band Ambrossia wurde 1995 gegründet und nannte ihren Stil «Worker Death Metal». Bild: PD

Musik

«Es waren einfach tolle Zeiten»

Vor einem Jahr erstanden erstmals tot geglaubte Schwyzer Bands wieder auf. Nun gibt es mit Nameless, T.N.S. und
Ambrossia ein zweites Revival. Wer «Return of The Dead» besuchen will, sollte reservieren. Volles Haus ist vorprogrammiert.

Als vor bald einem Jahr Nicole Auf der Maur und John Kolberg von Superspy im restlos ausverkauften «Gaswerk» in Seewen ein erstes «Return of the Dead» mit Schwyzer Bands veranstalteten, landeten sie damit einen Hit. Nun gibt es eine zweite Auflage. Der Brunner Schlagzeuger,Gitarrist und Sänger Nori Rickenbacher ist einer der aktivsten Musiker der Region. Er tourt mit Caroline Chevin, spielt in der Cover-Band The Murphys, ist immer wieder alsGast- und Studiomusiker im Einsatz und in einem ambitionierten Soloprojekt engagiert. Seine ersten Schritte auf den Konzertbühnen machte der Multiinstrumentalist Ende der 80er-Jahre als erst 16-Jähriger bei Nameless.

«Bei Nameless hat für mich alles begonnen»

Die Schwyzer Rocktruppe war heftig im Kommen und dank ihrer witzigen und originellen Bühnenpräsenz und einigen wirklich coolenSongs (u.a.«Ruth–Bakteriä») waren sie die Helden einer ganzen Teenager-Generation im Talkessel und sogar darüber hinaus. «Mit Nameless hat für mich alles begonnen. Das war eine supertolle Zeit», erinnert sich Nori Rickenbacher. «Ich spielte zwar schon länger Schlagzeug, aber die Bandproben, die Konzerte und das ganze Drumherum waren für mich absolut neu.» Darum freut sich der Brunner auch auf den 26.November. «In der Originalbesetzung aufzutreten, das ist einfach der Hammer. Bei der ersten Probe kam es mir vor, als hätten wir eben erst noch zusammen gespielt.» Ähnlich erging es auch Urs Bissig, Bassist und Sänger der Band. «Es war fast wie Skifahren. Auch wenn man es lange nicht mehr macht. Man verlernt es nie.» Und Urs Bissig verrät, dass die Nameless-Fans voll auf ihre Rechnung kommen werden. «Wir präsentieren Highlights aus allen Nameless-Epochen.»

«Die Lederjeans passen nicht mehr»

Musikalisch grosses Kino darf auch von den Gersauer T.N.S. erwartet werden. Die Band, die ihre Anfänge 1987 als Tuesday Night Session hatte, nach etlichen Musikerwechseln vor allem in den 90er-Jahren voll aufdrehte und mit ihrem vom Südstaatenrock inspirierten, konzeptuell aufwendigen und anspruchsvollen Sound in der ganzen Schweiz spielte und sich eine grosse Anhängerschaft erspielte, wird am 26. November ebenfalls in Originalbesetzung auftreten. «Ich hätte mir bei der Anfrage nicht erträumt, dass wir das überhaupt hinbekommen», verriet Gitarrist und treibende Kraft Sändel Manea. «Als alle zusagten, dachte ich einfach ‹wow, geil›.» Und die Musiker, die zu ihren Glanzzeiten dreimal im Gersauer Eggi probten und am Wochenende auf der Bühne standen, machen dies ohne Wehmut. «Wir haben einfach Freude, wieder einmal zusammen unsere damaligen Songs zu spielen», sagt Sändel Manea weiter. «Und die haben es in sich. Wir sind ziemlich gefordert.» Der heutige Inhaber eines Musik- und Gitarrengeschäfts in Ibach stellt dabei fest, dass man musikalisch reifer, aber nicht unbedingt besser geworden ist. «Und die Lederjeans passen auch nicht mehr.» Dies alles ist Nebensache. «Wir freuen uns einfach, die tollen Zeiten und unsere Musikwieder aufleben zu lassen.»

Deftiges aus dem Muotathal

Und an der zweiten Auflage von Return of the Dead wird wie schon vor einem Jahr eine Muotathaler Band aus der härteren Fraktion zu Gast sein. Die Melodic-Death-Metal-Combo Ambrossia, die von 1997 bis 2006 existierte, legt sogar noch ein Brikett nach. Die 1995 von Markus Betschart und Hugo Schelbert ursprünglich Iron Metal getaufte Band wurde von Jahr zu Jahr härter und eröffnete 2001 das erste «Mountains of Death»-Openair in der Muotathaler Balm. Und wer bereits vor einem Jahr die verschollenen Bands im «Gaswerk» gefeiert hat, weiss es ganz genau: Der Anlass wird mit grosser Wahrscheinlichkeit ausverkauft sein, sodass es sich empfiehlt, bereits heute den Vorverkauf über Ticketino zu benützen.

Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

03.11.2016

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