Musik
Goll-Orgel: Anfragen aus ganz Europa
Vor 100 Jahren gebaut, jetzt zu neuem Leben erweckt. Die Goll-Orgel in der Kollegiumskirche wird gegenwärtig wieder eingebaut. Sie wird ein klangliches Schmuckstück, das bei namhaften Organisten aus ganz Europa begehrt ist.
Seit das Kollegium eine Kantonsschule ist, wurden Kirche und Orgel immer seltener benützt – bis der Seebner Organist Peter Fröhlich den Wert des Instruments erkannte. Er stellte einen Rettungsplan auf die Beine, gründete einen Verein, gab selber und organisierte Konzerte und wurde in seinen Bemühungen schliesslich vom Kanton unterstützt.
Orgel wurde ausgehöhlt
Ab Oktober 2010 begannen die Erneuerungsarbeiten, wobei die Orgel, welche über rund 2500 Pfeifen, verteilt auf 39 Register, 21 Spielhilfen (Kupplungen), etwa 5 km Bleirohre und viele pneumatische Steuerelemente verfügt, fast komplett ausgebaut wurde. Die Orgel wurde praktisch ausgehöhlt. Die Bauteile wurden zwischenzeitlich von der Orgelwerkstatt Scheffler in Deutschland restauriert und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
Technisch anspruchsvoller Einbau
Gegenwärtig finden der Einbau und die Intonation statt. Jeder einzelnen der Pfeifen wird Klang und Lautstärke gegeben – eine technisch wie künstlerisch sehr anspruchsvolleArbeit. Mindestens ein Mitglied der Gruppe muss über das absolute Musikgehör verfügen. Entstehen wird eine Rarität, «eine der schönsten Orgeln der Schweiz», sagt Peter Fröhlich, der das auch von der Orgelbautruppe bestätigt bekommt. Die Qualität hat sich herumgesprochen. Der Seebner Organist wird regelrecht bestürmt von namhaften Organisten aus ganz Europa, die auf dieser klanglich einmaligen Orgel spielen möchten. Geplant sind monatliche Konzerte.
Einweihung am 24. Juni
Parallel zum Orgeleinbau liefen die Abschlussarbeiten zur Renovation der Kollegiumskirche, die nun abgeschlossen sind. Am Sonntag, 24. Juni, finden Altarweihe (09.30 Uhr) und Orgelkollaudation (16.00 Uhr) statt, bei welcher das Instrument erstmals konzertant vorgestellt wird. Es spielt Bernhard Hörler, Schlieren, ein versierter Kenner der spätromantischen Goll-Orgeln, von denen es nur noch wenige gibt. Die Kollegiumsorgel ist eine der beiden spielbaren in der Schweiz, die über drei Manuale (Tastaturreihen) verfügt.
Bote der Urschweiz
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Bote der Urschweiz
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