Die Leidenschaft zur Musik ist bei Severin Suter schon als kleiner Bub beim Ländlerhören erwacht. So wurde aus dem Schwyzer ein Profi-Cellist. Bild pd
Die Leidenschaft zur Musik ist bei Severin Suter schon als kleiner Bub beim Ländlerhören erwacht. So wurde aus dem Schwyzer ein Profi-Cellist. Bild pd

Musik

«Je verrückter die Ideen, desto besser»

San Francisco retour: Die Musik hat den jungen Schwyzer Severin Suter schon rund um die Welt gebracht.

Wie die meisten Kinder hat auch Severin Suter im Kindergarten mit Blöckflötespielen angefangen. Fasziniert von der Ländlermusik, wollte der kleine Severin dann Bass lernen, doch wurde ihm zuerst das Cello empfohlen. «Dank meiner wahnsinnstollen Cellolehrerin Monika Haselbach und dem Mitwirken in den verschiedenen Orchestern der Musikschule und des Kollegiums hat dann das eine zum anderen geführt», erzählt Suter. «Ein bisschen naiv, wie ich war, habe ich schon als Schüler immer gesagt, dass ich Cellist werden will», erinnert sich der 29-Jährige. Was das bedeutet, habe er sich damals noch gar nicht vorstellen können.

«Völlig anderer Zugang zur Musik»

Nachdem er das Lehrdiplom an der Musikhochschule Luzern abgeschlossen hatte, zog es Suter weg: «Ich wollte etwas von der Welt sehen.» So führte ihn sein Weg nach San Francisco, wo er den Master mit Bestnoten abschloss. Beim Thema San Francisco kommt der Cellist richtig ins Schwärmen: «Es war so wahnsinnig spannend. Ich habe unglaublich viele tolle Leute kennengelernt und das Leben dort völlig aufgesogen. » Auch musikalisch hat ihn die Stadt geprägt: «Es ist ein völlig anderer Zugang zur Musik, fast hippiemässig. Es wird ganz nach dem Motto ‹mach einfach etwas› viel ausprobiert.» So viel gemacht in der Musik wie in San Francisco habe er sonst nie. Zurück in der Schweiz sei es dann zunächst auch schwierig gewesen, wieder Sachen zu finden, die zu ihm passen.

Ausleben bei «Rämschfädra»

Gefunden hat er diese Art des Musikmachens bei den «Rämschfädra». Wie von San Francisco gewohnt, könne er sich da ausleben, viel ausprobieren und sich extrem stark einbringen. Zu viert (Cello, Geige, Klavier und Querflöte) macht die «etwas andere Volksmusikgruppe», wie Suter sie nennt, verschiedene wilde Projekte. «Meistens arrangieren wir volkstümliche Lieder. Wir sind aber alle klassisch ausgebildet, und das hört man auch», sagt Suter. «Das, was wir machen, zu definieren, ist extrem schwierig», lacht er: «Wir haben einfach viele Ideen, je verrückter, desto besser.» Neben den «Rämschfädra» spielt Suter in zahlreichen Orchestern und gibt Unterricht an der Musikschule Brunnen.

Weiteres Talent

Sein schauspielerisches Talent beweist der 29-Jährige ausserdem in einem Film von Regisseur Michael Krummenacher, der gerade produziert wird. «Diese Rolle habe ich eher spasseshalber übernommen. Schauspielen ist mehr ein Hobby», erklärt Suter. «Beim Cello ist so ein Druck da, weil man genau weiss, wie es gespielt werden muss. Beim Schauspielen kann ich es als Laie einfach so machen, wie ich will», sagt Suter. Dass er nach seiner eigenen Pfeife tanzen kann, macht für ihn auch den Beruf als Musiker aus: «Ich kann mir meinen Tag selber einteilen. Das braucht zwar Selbstdisziplin, ist aber auch ein Luxus.»

Live in Schwyz

Am 6. Februar treten die «Rämschfädra» um 21.30 Uhr am Kulturschock im«Hirschen» in Schwyz auf. Das Programm beginnt mit einem Klassikblock. «Danach wird es wohl eher zur ‹Stubete›», verrät Suter. «Und vielleicht kommt auch der eine oder andere Überraschungsgast», fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu. Wie Suter sind alle vom Kulturschock-Team durch die Musik weit herumgekommen und wollen nun etwas davon in die Heimat zurückgeben. «Wir wollen mit den Leuten nach demKonzert ins Gespräch kommen und gegenseitige Vorurteile abbauen», erklärt er. Neben vollen Lokalen sei auch das Echo wie gewünscht: «Es gibt viel ‹Gwunder›, die Leute habenwahnsinnig viele Fragen», freut sich Suter.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

28.01.2015

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