Der Kanton Schwyz beteiligt sich in finanzschwachen Gemeinden indirekt an den Musikschulkosten. Bild Bilderbox
Der Kanton Schwyz beteiligt sich in finanzschwachen Gemeinden indirekt an den Musikschulkosten. Bild Bilderbox

Musik

Kanton zahlt indirekt

Georg Hess unterstützt als Präsident des Verbands der Musikschulen des Kantons Schwyz die Eidgenössische Initiative «jugend + musik». Als Finanzdirektor rät er allerdings von einer direkten Beteiligung des Kantons an den Musikschulkosten der Gemeinden ab.

Im Kanton Schwyz müssen die Eltern für den Musikschulunterricht ihrer Kinder vergleichsweise viel bezahlen (wir berichteten). Um unter anderem auch den Stellenwert der Musikschulen in der ganzen Schweiz zu erhöhen, wird in der hängigen Eidgenössischen Volksinitiative «jugend+musik» gefordert, Bund und Kantone zu verpflichten, die musikalische Bildung, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, zu fördern. Wie Georg Hess auf Anfrage erklärte, unterstützt er als Präsident des Verbands der Musikschulen des Kantons Schwyz diese Initiative.

Verweist auf Finanzausgleichssystem

Dies heisse aber nicht, dass alle Kantone die Musikschulen finanziell unterstützen müssten. Als Finanzdirektor verweist er auf das «wohl beste innerkantonale Finanzausgleichssystem», welchem die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger 2001 zugestimmt hätten. Dabei würden die Aufgaben zwischen Kanton und Gemeinden verteilt und die Verbundaufgaben definiert.Die Musikschulen gehörten im Kanton Schwyz nicht dazu und lägen deshalb in der Kompetenz der Gemeinden. Das heisse aber nicht, dass der Kanton überhaupt nichts an die Musikschulen zahle.

Ärmere Gemeinden profitieren

Tatsächlich kommen gewisse Gemeinden über den direkten Finanzausgleich (Normaufwandausgleich) in den Genuss von Geldsummen, für dessen Höhe bei der Berechnung auch die Kosten der Musikschulen eine Rolle spielen. «Das bedeutet, dass bei ärmeren und kleineren Gemeinden ein nicht unwesentlicher Teil der 26 Mio. Fr. Normaufwandausgleich des Kantons auch Beiträge an die überdurchschnittlich teuren Musikschulen sind», so Hess. Der Unterschied zu einer direkten Subvention des Kantons liege darin, dass den autonomen Gemeinden nicht vorgeschrieben werde, wofür sie die Mittel aus dem Normaufwandausgleich verwenden müssten. Hess ist überzeugt, dass die Mittel so vor Ort wirkungsvoller eingesetzt werden.

Guter Rat an Musikschulen

Den Musikschulen rät er, sie sollen sich «um ihren Ruf kümmern und ein gutes Image aufbauen», damit die Bevölkerung den Anträgen der Gemeindebehörden auch zustimme. Der Verband der Musikschulen des Kantons Schwyz arbeite ebenfalls stark an der Qualitätssicherung der Musikschulen mit, um deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken.

March-Anzeiger und Höfner Volksblatt

Autor

Höfner Volksblatt & March Anzeiger

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

11.06.2010

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www.schwyzkultur.ch/trFwZr