Virtuoser Schwyzerörgeli-Jazz im MythenForum in Schwyz: Der Ausserschwyzer Marcel Oetiker wird von der Swiss Army Big Band begleitet. (Bild: Tobias von Rickenbach)
Virtuoser Schwyzerörgeli-Jazz im MythenForum in Schwyz: Der Ausserschwyzer Marcel Oetiker wird von der Swiss Army Big Band begleitet. (Bild: Tobias von Rickenbach)

Musik

Militärmusik spielte Jazz

Eine Militärmusik der Spitzenklasse spielte am Mittwoch im MythenForum. Die Swiss Army Big Band sorgte an ihrem Benefizkonzert für vier Premieren, Schwyzerörgeli-Sound und einen vollen Saal mit Vertretern aus Politik, Kultur und Wirtschaft.

«Die, die denken, heute wird die Nationalhymne gespielt, werden nicht auf ihre Kosten kommen», sagte Kommandant Beat Diener zu Beginn. Denn das Konzert des Orchesters war für Jazzliebhaber gedacht. Offensichtlich hatte es viele davon, da im Verlaufe des Abends ausgiebig applaudiert wurde.

Aufbauarbeit von Pepe Lienhard

Die Schweizer Armee leistet sich insgesamt fünf Spitzenorchester. Die Swiss Army Big Band als eine dieser Formationen ist unter jahrelanger Aufbauarbeit von Pepe Lienhard am erfolgreichsten geworden. Was Lienhard schuf, führt nun seit diesem Jahr der neue Dirigent Johannes Walter in einer verjüngten und frischeren Version weiter. Zumindest im ersten Teil des Konzerts war auch der Jazz-Anteil bedeutend höher als unter dem früheren Bandleader. Der erste Auftritt der Militärmusik in diesem Jahr war zugleich eine Premiere, da die Formation nie zuvor ein Gastspiel in Schwyz gegeben hatte. Eine weitere Uraufführung erlebte die lustige Nummer «Ambler Gambler» des ehemaligen Bandmitglieds Philip Henzi.

Jazzmusiker mit Ländlerwurzeln

Nach der Pause durften erstmals die Gastmusiker ran. Zunächst war der renommierte Saxofonist Roland von Flüe an der Reihe. Sein spezielles «Neiwä Artig» erlebte eine Erstaufführung. Der Höhepunkt im Repertoire sparte man sich bis fast zum Schluss auf: Mit dem Ausserschwyzer Marcel Oetiker am Schwyzerörgeli feierte auch der andere Gastsolist mit einer Eigenkomposition Premiere. Der Jazzmusiker mit Ländlerwurzeln aus Altendorf entlockte seinem Instrument im «Mediaphonic Cycle» ganz überraschende Klänge, die kaum noch an Volksmusik erinnerten. Die Türkollekte des mit vier Premieren gelungenen Konzert-Abends kommen vollumfänglich der Stiftung Lotti Latrous zugute. Die Schweizerin des Jahres 2004 konnte in Schwyz wegen ihrer Tätigkeit für Schwerkranke an der Elfenbeinküste nicht teilnehmen.

Bote der Urschweiz

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

12.10.2012

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