Ping Machines sind Jonas Marty (Gitarre), Alex Schrutt (Bass), Ryps (Gesang), Pat Dollinger (Schlagzeug) und MarcMonnin (Gitarre). Bild: Ivan Schuler
Ping Machines sind Jonas Marty (Gitarre), Alex Schrutt (Bass), Ryps (Gesang), Pat Dollinger (Schlagzeug) und MarcMonnin (Gitarre). Bild: Ivan Schuler

Musik

Ping Machines kurz vor der Explosion

Düstergraue Wolken bringen uns Ping Machines in den Talkessel. Die Platte ist musikalisch brachial-schön, textlich enorm zerstörerisch. Die Band nimmt sich viele Freiheiten.

Sie ist eine Spur düsterer geworden, die neue Platte der Ping Machines. Nach dem man 2015 eine Doppel-EP herausgebracht hat, ist jetzt das Debütalbum am Start. Das Cover: lackschwarz auf mattschwarz. Der Inhalt: schwarz. Oder mindestens dunkelgrau. Sänger Ryps schreit in die Welt hinaus, bis er zerbrechlich in seiner eigenen zusammenfällt. Seine kratzige Stimme thront über düsteren Soundwänden.


Zerstörung ist allgegenwärtig


«The Grail»handelt von der Zerstörung der Welt, wie sie durch Religionen und Dummkeiten kaputtgeht. Zu Beginn raucht und zischt es zwischen den Zeilen. Die Explosion steht kurz bevor.Und sie bricht aus. Die Band kann musikalisch ganz sanft sein, obwohl doch die Texte meist von Zerstörung oder Selbstsucht handeln. «Space Motherfucker» ist so ein Stück. Es beginnt mit einem wohligen Sound. Spätestens nach dem zweiten Refrain wirds aber auch hier wieder brachialer. Genau diese unterschiedlichen Intensitäten machen die Platte aus. Man will mehr Brachiales hören, mehr von diesem Tumult, um im nächsten Moment mit einem wunderbaren Gitarrenthema wieder behutsam zurückgewiegelt zu werden. Anspieltipps sind auch «The One», der dreckige Opener, «Stormrider», der Haudegen, und «Spiral Of Dawn», der dunkle Headbanger. «Wir sind nicht radiotauglich», sagt die Band. Diese Aussage stimmt so nicht ganz, SRF3 wurde bereits auf die Schwyzer Band aufmerksam. Sie wurde im «Rock Special» gespielt. Die Platte, welche von der kantonalen Kulturkommission unterstützt wurde, ist von Deezl Imhof im Foolpark Recording in Kriens aufgenommen und gemischt worden. Die neun Songs wurden mehr oder weniger live eingespielt.«Sie tönen so, wie wir sind und wie wir spielen», meint Schlagzeuger Pat Dollinger. Gitarrist Marc Monnin zieht einen Vergleich zur EP: «Das Debütalbum geht mehr ins Freie rein.» Dieser Satz beschreibt das Album sehr gut. Freiheit ist das, was die Ping Machines wollen. Ryps sucht in seinen Texten Befreiungsschläge, die Musiker streifen sich ihre Flügel in ihren düster-brachialen Ausbrüchen über.


Bote der Urschweiz / Nicole Auf der Maur

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Musik

Publiziert am

13.12.2017

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