Die Kopfhörer sind für sein Hobby unentbehrlich: DJ Emanuele alias Emanuel Valeri braucht aber auch Plattenteller und CDs. Er hält nicht viel von sogenannten «Laptop-DJs». (Bild: Nicole Auf der Maur)
Die Kopfhörer sind für sein Hobby unentbehrlich: DJ Emanuele alias Emanuel Valeri braucht aber auch Plattenteller und CDs. Er hält nicht viel von sogenannten «Laptop-DJs». (Bild: Nicole Auf der Maur)

Musik

Schwyzer DJs auf dem Vormarsch

International anerkannte House-DJs wie Steve Aoki, Tommy Trash und Avicii füllen riesige Konzerthallen und begeistern Millionen von Fans. Doch auch im Kanton Schwyz gibt es eine DJ-Szene, die es nicht zu unterschätzen gilt.

Das riesige House-Open-Air-Festival Tommorowland im belgischen Boom zog 2012 rund 200 000 Partygänger an und war nach wenigen Minuten ausverkauft. Star-DJs wie Paul van Dyk, Dimitri Vegas und Dubstep-Vertreter Skrilllex gaben sich die Klinke in die Hand. Auf einer so grossen Bühne steht der 23-jährige Schwyzer Emanuel Valeri, besser bekannt als DJ Emanuele, noch nicht. Doch in der Erstfelder Eventhalle ist er oft an den Plattentellern zu sehen und trägt viel dazu bei, die Schwyzer DJ-Szene auch ausserkantonal ins Gespräch zu bringen. Für sich selber angefangen Emanuel Valeri ordnet die Musik, die er macht, dem Genre des Electro zu. Seit rund sechs Jahren ist er als DJ im Einsatz, aber angefangen hat alles schon viel früher. «Im Jahr 2006 habe ich begonnen, an Partys aufzulegen. Vorher habe ich für mich selber gemixt», so der in Steinen wohnhafte Schwyzer. Doch wie wird man eigentlich DJ? Der Mann vom Fach dazu: «Ich war vom Sound schon immer begeistert. So habe ich andere verfolgt, im Internet nachgeschaut, wie diese DJs ihre Musik machen, und mich immer mehr dafür interessiert. Irgendwann habe ich dann angefangen, selber Mixtapes zu machen.»

Schon mit Stars aufgelegt

Zu seinen Vorbildern zählen Carl Coxx und der schwedische Überflieger Tiësto. Auch am Schweizer Christopher S. hat er sich orientiert. Apropos Christopher S., Valeri hat schon an den gleichen Partys aufgelegt, wie der Star-DJ persönlich. «2010 ist im Mystery-Club in Schwyz die Fuck-The-DJ-Party gestiegen, und Christopher S. war auch dabei. Sein Label hat im Voraus die Veranstalter angefragt, ob noch jemand aus der Region auflegen würde. So sind sie an mich getreten», erklärt Valeri. Weil er von einem derart grossen Label engagiert wurde, sei dies denn auch der bislang beste Auftritt für ihn gewesen. Nichtsdestotrotz führt er aus, dass er noch mit weiteren bekannten Persönlichkeiten aus dem DJ-Business Bekanntschaft gemacht hat. Die erlauchteren Namen lauten unter anderem: Bazooka, Remady, Mr. Da-Nos und Mike Candys.

«An der Fasnacht ist immer viel los»

Seine ersten Schritte in der Öffentlichkeit hat Valeri im Brunner «El Diabolo» gemacht, wo er den Posten des Resident DJs (also quasi des hauseigenen DJs) innehatte. Heutzutage steht er regelmässig in der Eventhalle in Erstfeld im Rampenlicht, und er sagt selber, dass «der Laden eine der grössten Partyhallen der Schweiz ist». Am 20. Oktober wird er zum nächsten Mal dort zu hören sein, doch auch in Schwyz sorgt er immer wieder für heisse Beats und eine noch heissere Stimmung. So zum Beispiel an der Schwyzer Chilbi vom 13. bis zum 15. Oktober. «An der Chilbi und der Fasnacht ist immer viel los, und dann ist es besonders toll aufzulegen», so Valeri. Seine Ziele für die nahe Zukunft sind klar: Valeri will sich im Luzerner Nachtleben festsetzen, wie dies mit DJ Ecko und DJ Dynamic bereits schon zwei seiner Schwyzer Kollegen getan haben. Doch laut DJ Emanuele sei es sehr schwierig, sich in der Reussstadt behaupten zu können. «Entweder musst du die Leute kennen, die Gage drücken oder einen Car füllen, um die Chance zu haben, dort auflegen zu können.»

Kein Fan von «Laptop-DJs»

Auf die Schwyzer DJ-Szene angesprochen, macht Valeri klar, dass wir gute Leute haben, die ihre Musik auf die «alte Art» machen. Doch was meint er damit? «Heute gibt es viele DJs, die sich vor dem Auftritt kurz hinsetzen und am Computer ein Set zusammenstellen. Wenn sie auflegen, schliessen sie im Prinzip nur noch ihren Laptop an, und es klingt einfach geil. Das hat aber mit Musik nicht mehr viel zu tun, denn sie sind nicht auf ihr Gehör angewiesen.» Er sei kein Fan von solchen Laptop-DJs und sagt, dass diese Leute viel kaputt machen. «Solche DJs kommen für wenig Geld, drücken die Preise runter, und diejenigen DJs, die sich noch die Mühe machen, mit Platten und CDs zu arbeiten, haben es schwer, Engagements zu bekommen.»

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Musik

Publiziert am

03.10.2012

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