Brauchtum / Feste
Schwyzer Chlepfer trotzdem aktiv
Dem Aufruf, den Chrüzlistreich zu ziehen oder mit Trychlen unterwegs zu sein, kamen viele nach.
Es hätte etwas gefehlt, wenn man am Dreikönigstag keinen einzigen Chrüzlistreich auf dem Schwyzer Hauptplatz vernommen hätte. Das 54. Priis-Chlepfä auf dem Schwyzer Hauptplatz wurde zwar coronabedingt abgesagt, der Geisle- Klang fehlte gestern aber dennoch nicht. Dieser Ansicht, dass etwas gefehlt hätte, war jedenfalls auch Noldi Schnüriger, ehemaliger OK-Präsident und heutiger Aktuar des OK Priis- Chlepfä auf dem Schwyzer Hauptplatz. «Ich habe die Chlepfer dazu aufgerufen, trotzdem einen Chrüzlistreich zu ziehen. Dem sind viele gefolgt», freute er sich gestern auf dem Schwyzer Hauptplatz. Dort war der amtierende Schwyzermeister des letzten Jahres beim Ziehen der Geissel zu beobachten.
Dieser Brauch ist in Stein gemeisselt
Fredy Ulrich bewies einmal mehr, dass er zu den Besten seines Faches gehört. Mit feiner Hand führte er die Geissel, und es chlepfte herrlich von den Hauswänden des Hauptplatzes. «Das Chlepfä gehört am Dreikönigstag einfach dazu. Das lassen wir uns vom Virus nicht nehmen», sagte er nach seinem Einsatz. «Wenn es abends eindunkelt, die Lichter aus nah und fern funkeln und es so friedlich ruhig wird, kommt der vertraute Klang des Chrüzlistreichs am besten zur Geltung», schwärmt Noldi Schnüriger. «Dieser Brauch am Dreikönigstag ist bei uns in Stein gemeisselt. Der Dreikönigstag gehört bei uns zum Jahresprogramm», sagte gestern auch Fredy Auf der Maur, auch er schon mehrfacher Sieger beim Priis-Chlepfä. Er führte die Geissel zusammen mit seinem Sohn Remo auf dem heimischen Hof im Obdorf ob Schwyz. Remo Auf der Maur stand mit sieben Jahren zum ersten Mal auf dem Chlepferwagen auf dem Hauptplatz. «Schade, heuer wäre es das vierte Mal gewesen», meinte er nach dem Chlepfen mit seinem Vater. Einer kam und trychelte in der Kirche. Alle Jahre vor Dreikönige ziehen in Morschach zahlreiche Jugendliche in weissen Hirthemden und mit einer Trychle ausgestattet durchs und ums Dorf. Für den Buobegreiflet wurde vorgestern, wie es die Tradition will, ein Gottesdienst abgehalten. Aus bekannten Gründen (Corona) feierte Pater Adrian Willi fast vor leeren Bänken. Im Einsatz waren gestern auf dem Hauptplatz auch Reto Auf der Maur, Florian Laimbacher, Pirmin Schelbert und Paul Schmid. In Brunnen zog eine Schar Greifler um die Bundeskapelle. Sie alle hegen die Hoffnung, dass es kommendes Jahr wieder einen normalen Greiflet geben wird.
Bote der Urschweiz / Erhard Gick
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Bote der Urschweiz
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