Die besten fünf Nüssler im Ausstich: Die Entscheidung fiel hauchdünn, jeder hätte gewinnen können. Bilder Josias Clavadetscher
Die besten fünf Nüssler im Ausstich: Die Entscheidung fiel hauchdünn, jeder hätte gewinnen können. Bilder Josias Clavadetscher
Martin Langenegger ist neuer Schwyzer Nüsslerkönig.
Martin Langenegger ist neuer Schwyzer Nüsslerkönig.

Brauchtum / Feste

An der Nüssler-Spitze ist es sehr eng

Die Jury des Priis-Nüssle in Schwyz hatte eine schwierige Aufgabe zu lösen; nur in feinsten Nuancen hat sich das Können der besten SchwyzerNüssler unterscheiden lassen. Die besten fünf lagen nur 1,9 Punkte auseinander.

Zum Priis-Nüssle auf dem Hauptplatz in Schwyz sind dieses Jahr 43 Maskeraden angetreten. Das waren erfreulicherweise mehr als auch schon, auch wenn man die letztjährige Rekord-Beteiligung von 77 Teilnehmern am Jubiläums-Priis-Nüssle in Ibach bei Weitem nicht erreicht hat. Erfreulich war weiter, dass neben den dominierenden Traditionsfiguren vereinzelt ebenso interessante Nebenfiguren als Farbtupfer angetreten sind: ein Viehhändler, ein Mexikaner, ein Bauer. Weitaus am meisten waren Hudi-Kostüme zu sehen, 20 Teilnehmer wählten diese Figur für den Wettstreit. Dahinter dürften unter Umständen auch taktische Gründe gestanden haben: Das Hudi lässt sich leicht nüsseln, ein Teil der Beinarbeit ist nicht gut zu erkennen. Die Voraussetzungen blieben jedoch trotzdem für alle Nüssler-Wettkämpfer die gleichen: Der konditionell fordernde zweiminütige Narrentanz, dann der schräg liegende Hauptplatz und die gelegentlich für Stolperer sorgenden «Bsetzistei» konnten sehr schnell Ambitionen über den Haufen werfen.

Preisrichter mussten auf jede Nuance achten

In drei Durchgängen – Einteilungsnüsseln, Vornüsslet, Ausstich – wurde die Spitze vom breiten Feld getrennt. Dort zeigte sich dann schnell, wie eng es im Kreis der virtuosen Narrentänzer geworden ist. Die fünf Preisrichter waren nicht zu beneiden, sie mussten sich auf kleinste Nuancen konzentrieren, um an der Spitze Unterschiede ausmachen zu können. Unter den 10 bis 15 Bestplatzierten hätte jeder den Sieg holen können. Die besten fünf Nüssler lagen schliesslich nur minimalste 1,9 Punkte auseinander. Den Sieg sicherte sich Martin Langenegger, Schwyz. Er bestätigte damit seinen zweiten Platz von vorletztem Jahr, während er vor einem Jahr mit dem 15. Rang hatte vorlieb nehmen müssen. Die letztjährige Siegerin Angela Auf der Maur, Ibach, ist nicht angetreten. Der Sieger von 2015, Thomas Reichmuth, Schwyz, holte sich diesmal den 5. Platz. Aufgefallen ist weiter, dass der Ministerrat der Schwyzer Nüssler (Vorstand) nicht nur administrativalles im Griff hat, sondern auch rhythmisch in den Beinen sehr virtuos ist. Unter den zwölf Bestrangierten findet man drei Vorstandsmitglieder, unter anderem Präsident Alexander Grab, letztes Jahr noch im 30. Rang, diesmal sogar auf dem zweiten Platz.

Bote der Urschweiz (Josias Clavadetscher)

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

06.02.2017

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