Die Hujässler mit Sepp Huber (von links), Dani Häusler, Markus Flückiger und Reto Kamer sorgten am Mittwoch im Schwyzer MythenForum für eine grossartige CD-Taufe. Bild Roger Bürgler
Die Hujässler mit Sepp Huber (von links), Dani Häusler, Markus Flückiger und Reto Kamer sorgten am Mittwoch im Schwyzer MythenForum für eine grossartige CD-Taufe. Bild Roger Bürgler

Brauchtum / Feste

Die Tradition von morgen

Die Hujässler sind Vorreiter der neuen Volksmusik. Bei der CD-Taufe zu «Huj-Art» erhielten sie Standing Ovations.

Moderator und Überraschungsgast Flurin Caviezel brachte es am Mittwoch im MythenForum Schwyz auf den Punkt. Bereits heute gibt es eine Generation junger Musikanten, die sich am Stil der Hujässler orientieren, und so wird die Musik des wegweisenden Quartetts plötzlich selber zur Tradition. Damit wagte sich der wortgewandte und musikalische Bündner Komiker an die gelegentliche, aber nicht mehr ganz so dramatische Diskussion über die «wahre Volksmusik».

Virtuos und überraschend

Die Hujässler haben das regionale und stilistisch vielschichtige und wertvolle Volksgut mit ihrer Musik sicherlich aufgemischt und mit Einflüssen, Klängen und Arrangements experimentiert. Dies hat nicht immer allen gefallen, wenn auch die Musikalität von Dani Häusler (Klarinette), Markus Flückiger (Schwyzerörgeli), Reto Kamer (Klavier) und Sepp Huber (Bass) ausser Frage stand. Im Gegenteil. Für viele ist dieses Quartett das höchste der volksmusikalischen Gefühle. Dass dem ganze acht Jahre nach der begeisternden CD «Mälchfett» noch immer so ist (oder gar noch mehr), erlebten die knapp 250 Konzertbesucher auf mehr als nur eindrückliche Art. Vom lüpfigen Auftakt mit einem Flückiger-Schottisch «Dr König vo Näfels» über den verspielten Walzer «Salome» mit Anlehnung an ein Musette aus der Feder von Sepp Huber, das unglaublich virtuose Klarinette- Legato «Ländlerei» von Dani Häusler bis zum rasanten Örgeli-Klarinette-Duett «Freitag der 18te» von Markus Flückiger. Das Publikum war hin und weg.

Viel Platz für ruhige Töne

Und doch war der Auftritt und das auf CD verewigte Werk alles andere als nur eine Präsentation aussergewöhnlicher Musikalität und Spieltechniken. Die acht Jahre seit «Mälchfett» haben die Musiker, nicht zuletzt dank ihren individuellen Projekten in den unterschiedlichsten Bereichen, noch einmal weitergebracht. Dani Häusler sagte es auch gleich selbst. «Wir sind froh, dass wir uns die Zeit gegeben haben. Es hat sich gelohnt. Die 19 Stücke sind voll und ganz Hujässler.» Und es hat viel Platz für ruhige Stücke wie «Mängisch» von Dani Häusler oder «Gibelwald» und das zum Niederknien melancholische «Abschied» von Markus Flückiger. Nicht oft sieht man im volksmusikalischen Umfeld das Publikum förmlich toben vor Begeisterung. Am Mittwoch gab es darüber hinaus noch Standing Ovations, und das Publikum war sich einig. Die Hujässler haben einen weiteren Meilenstein abgeliefert.

Bote der Urschweiz (Roger Bürgler)

Autor

Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

01.05.2015

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