Edith Gwerder. (Bild Bote der Urschweiz)
Edith Gwerder. (Bild Bote der Urschweiz)

Brauchtum / Feste

Edith Gwerder: «Ich bin nicht nur Trachtenfrau»

Fünf Jahre lang hat ein OK das Eidgenössische Trachtenfest vorbereitet. Drehscheibe bei allen Arbeiten war das Sekretariat von Edith Gwerder, welche neu die kantonale Trachtenvereinigung auch präsidiert.

Mit Edith Gwerder sprach Josias Clavadetscher

Vor gut einem Monat sind Sie neue Präsidentin der Trachtenvereinigung des Kantons Schwyz geworden. Man könnte also sagen, dass Sie jetzt ein grosses eidgenössisches Fest erben?

Das könnte man tatsächlich sagen, ich erbe wirklich von meiner Vorgängerin Maria Waldis. Sie war zusammen mit Röbi Kessler und Karl Gasser bei den eigentlichen Initianten, diese drei waren die ersten mit dieser Idee, vor allem Karl Gasser, der lange im Vorstand der schweizerischen Vereinigung und in der Geschäftsleitung tätig gewesen ist. Er ist auch schweizerisches Ehrenmitglied.

Wie haben denn damals die Schwyzer Trachtenleute auf dieses Projekt reagiert?

Unterschiedlich. Zuerst standen viele skeptisch vor dieser grossen Sache, ich selber auch. Und trotzdem: An der Delegiertenversammlung stand man bei der Abstimmung generell hinter diesem Projekt und hat sich gesagt: «Das machen wir.»

Es hat gereizt?

Eindeutig, das hat alle herausgefordert. Wir wollten dieses Fest in die Urschweiz bringen. Es ist auch immer so verkauft worden, dass das Eidgenössische Trachtenfest noch nie auf dem Land durchgeführt worden ist und Schwyz das kann. Jetzt stehen weit über 700 Leute im Einsatz, bei einem Brutto-Budget von fast 2 Mio. Franken hat man fünf Jahre vorbereitet.

Wenn man das alles im Voraus gewusst hätte, hätte man auch Ja gesagt?

Ich weiss nicht. Vielleicht wäre es für viele zu gewagt gewesen, um Ja zu sagen. Aber zum guten Glück haben wir es nicht gewusst.

Im Kanton gibt es rund 1300 Trachten-Mitglieder.Gab es keine Bedenken, dass die eigenen Leute nicht ausreichen würden?

Eigentlich nicht. Wir waren immer der Ansicht, dass wir genügend Mitglieder für diese Festorganisation haben. Wir hatten eher Bedenken, weil wir auch viele ältere Mitglieder zählen, denen man nicht drei bis vier Schichten Arbeitseinsatz zumuten kann.

Ohne die Hilfe von aussen wäre das Fest also nicht möglich gewesen?

Das ist ganz klar. Ein Fest dieser Grösse wäre ohne die Hilfe von aussen nicht möglich gewesen. Eine gute Lösung war, dass die Festwirtschaften – mit Ausnahme von zweien – an andere Vereine und Organisationen vergeben worden sind. Sonst hätten wir noch mehr Helferinnen und Helfer benötigt. Bei den 700 Leuten, die im Einsatz stehen, sind all die Gastro- Mitarbeiter nicht mitgezählt.

Zurück zur «Erbschaft». Das stimmt so natürlich nicht, denn Sie waren als Sekretärin zentral an der Organisation beteiligt. Bei Ihnen liefen alle Fäden zusammen. Sie sind vermutlich am besten informiert über das ganze Trachtenfest.

Ich bin sehr informiert, das stimmt. Als Sekretärin muss man vieles wissen, das geht gar nicht anders.

Gab es auch kuriose Fragen?

Natürlich gab es das. Wie komme ich nach Schwyz? Kann ich mein Hündchen in die Unterkunft mitnehmen? Wie viel Platz werde ich auf der Bühne haben? Führt der Umzug über Stock und Stein? Wobei die Leute alle sehr verständnisvoll und freundlich gewesen sind. Ich freue mich sehr, von denen viele zu sehen. Wir sind schliesslich eine grosse Trachtenfamilie. «Zuerst war ich auch skeptisch»

Wie gross war das Arbeitspensum?

Zuletzt waren das hundert Prozent oder manchmal sogar mehr. In letzter Zeit habe ich tagsüber eigentlich nur noch am Telefon Auskunft gegeben und am Abend dann die schriftlichen Arbeiten erledigt. Die ersten OK-Arbeiten haben vor fünf Jahren begonnen.

War das nicht übertrieben früh oder aus heutiger Sicht doch richtig?

Es war durchaus richtig. Es ging vor allem auch um die grossen Bewilligungen. Zum Beispiel mussten wir zuerst eine Machbarkeitsstudie erstellen und bei der Regierung einreichen, um belegen zu können, dass das Fest überhaupt durchgeführt werden kann. Es brauchte Abklärungen, um zu wissen, wo man das Fest durchführen will, welche Bewilligungen überhaupt eingeholt werden müssen und vieles mehr.

Gab es in den fünf Jahren nicht auch Ermüdungserscheinungen, fehlte dazwischen nicht die Motivation, weil das Fest noch zu weit weg war?

Das hat etwas. Nur schon d

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

05.06.2010

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