Nicht mehr wie 2009: Im Fasnachtsgottesdienst sind Guggenmusiken und Maskierte nicht mehr willkommen.
Nicht mehr wie 2009: Im Fasnachtsgottesdienst sind Guggenmusiken und Maskierte nicht mehr willkommen.
Schwyzer Fasnachtsmesse 2011 findet statt: Maskierte Maschgraden müssen aber draussen bleiben, ebenso wie die Guuggenklänge.
Schwyzer Fasnachtsmesse 2011 findet statt: Maskierte Maschgraden müssen aber draussen bleiben, ebenso wie die Guuggenklänge.

Brauchtum / Feste

Fasnachts- statt Narrenmesse

Nach der grossen Aufregung vor einem Jahr steht fest: Die Schwyzer Fasnächtler dürfen wieder in die Kirche. Allerdings wird die Narrenmesse umgetauft in Fasnachtsmesse, dies ein problemloser Kompromiss mit Bischof Huonder.

Als letztes Jahr der Schwyzer Pfarrer Reto Müller und Vertreter der Fasnachtsgesellschaften gemeinsam wieder einen fasnächtlichen Gottesdienst vorbereitet haben, kam es zum Eklat. Vom bischöflichen Sitz in Chur aus wurde interveniert, angekündigt wurde ein Verbot der damaligen Narrenmesse. Bischof Vitus Huonder hat als Oberhirte der Diözese aber die Rechnung ohne die Fasnächtler gemacht: Der Gottesdienst wurde trotzdem durchgeführt und hat logischerweise sogar weit mehr Aufmerksamkeit erlangt als wenn das bischöfliche Machtwort nicht gefallen wäre.

Termin wieder festgesetzt

Wie sieht es nun dieses Jahr aus? Pfarrer Reto Müller hat bestätigt, dass am Fasnachts-Sonntag, 6. März, um 19.30 Uhr dieser Fasnachtsgottesdienst wiederum stattfinden wird. Für die Vorbereitung und Gestaltung wird er sich wiederum mit Fasnachtskoriphäen von Schwyz zusammensetzen: Mit Philipp Tschümperlin, Remo Hicklin und Stephan Annen ist bereits Kontakt aufgenommen worden. Wie genau die Fasnachtsmesse gestaltet werden wird, das ist noch offen.

Nach dem ganzen Wirbel hat letztes Jahr Bischof Vitus Huonder seinen Generalvikar Martin Grichting als Beobachter nach Schwyz entsandt. Grichting erklärte unmittelbar nach dem Gottesdienst eher überrascht, dass man gegen diese Form eines Gottesdienstes wie gehabt «eigentlich nichts einwenden könne».

Aussprache mit Bischof Huonder

Nach der Fasnacht 2010 fand eine Aussprache zwischen Bischof Huonder und Pfarrer Reto Müller statt. Dabei hat man sich auf einige Punkte geeinigt, ohne dass aber Bischof Huonder über diese Art von Gottesdienst nun begeistert wäre. Vereinbart worden ist, dass in der Kirche keine Guuggenmusiken auftreten dürfen, nur nach dem Gottesdienst im Freien, und dass der bisher als Narrenmesse deklarierte Gottesdienst neu als Fasnachtsgottesdienst bezeichnet wird. Damit kann man in Schwyz leben. Bischof Huonder habe jetzt unmittelbar zum Fasnachsbeginn in einem Brief nochmals schriftlich andiese Abmachung erinnert, bestätigte Müller. Auch sollen in der Kirche nur Kostümierte und Geschminkte anwesend sein, keine Maskierten. Aber das war auch gar nie der Fall, ausser vor zwei Jahren, als die sechs Schwyzer Fasnachtsfiguren vorgestellt worden sind.

Pfarrer Müller hofft, dass die diesjährige Fasnachtsmesse ohne grössere Publizität über die Bühne gehen wird. Wie Dutzende andere Fasnachtsmessen auch. In Vorderthal fand an Dreikönigen bereits eine «Narrenmesse» statt, am 29. Januar in Schübelbach die übliche Fasnachtsmesse, am 3. März in Brunnen die Bartlimesse, am 22. Januar spielt die Chatzä Musig Brunnen im Kloster Ingenbohl auf. In der Hofkirche Luzern wird eine Guuggermesse abgehalten, Fasnachtsmessen in Hochdorf, Horw , Rothenburg, Unterägeri, Baar, Alpnach. Und der neue Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, erklärte als begeisterter Fasnächtler, dass er auch künftig die Fasnacht besuchen werde. Wie Müller betont, sehe Gmür die organisierte Fasnacht eben so wie sie in der Innerschweiz wirklich ist: Fasnächtler besuchen Altersheime, Kranke, bescheren Kinder und Betagte, verbreiten Freude und Humor. An etwas, das im Volk derart lebendig ist, «kommt man doch nicht vorbei».



Fasnachtsmesse

So, 06.03.2011
19:30 Uhr
Pfarrkirche
6430 Schwyz

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Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

11.01.2011

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