Brauchtum / Feste
Für Matura Fasnacht studiert
Über die Hintergründe des Güdeldienstags ist wenig bekannt. Livia Reichlin ist dem letzten Tag vor Beginn der Fastenzeit auf den Grund gegangen.
Schon bald geht die fünfte Jahreszeit zu Ende. Vielerorts endet die Fasnacht mit einem Feuerbrauch – auch in Schwyz. Der Güdeldienstag ist den Kindern gewidmet; man lässt ihn am Abend mit dem Blätzverbrennen ausklingen. Doch über die historischen Hintergründe dieses Tages existiert nur wenig allgemeines Wissen – das wollte Livia Reichlin aus Schwyz ändern. Livia Reichlin wurde mit dem Fasnachtsfieber geboren – so war es für sie naheliegend, ihre Maturaarbeit im Kollegium Schwyz über ein Fasnachtsthema zu verfassen.
Experten interviewt
Um mehr über den Güdeldienstag zu erfahren, interviewte sie die ehemaligen Präsidenten der Güdeldienstag-Gesellschaft (GDG), Karl Weber, Bruno Hicklin und François Annen, den amtierenden Präsidenten Karl-Andreas Schuler und Schriftsteller Hans Steinegger. Eine weitere grosse Hilfe sei ihr der ehemalige Präsident der GDG, Rolf Bolfing, gewesen, erzählt sie. Zudem verteilte Livia Reichlin Fragebogen in der Schwyzer Bevölkerung. «Die Interviews waren zum Teil ergiebiger als die Bücher, welche ich noch gelesen habe», erklärt sie ihre Recherche. «Ich bin fasziniert, wie sehr alles geregelt und strukturiert war», erzählt Livia Reichlin. «Früher gab es viele Verbote, von denen immer mehr gebrochen wurden; darauf stellte man neue Regeln auf.» Sie selbst ist vom fasnächtlichen Treiben angetan und findet es wichtig, «einen so schönen Brauch zu pflegen und weiterzuführen».
Güdeldienstag
Die GDG wurde im Jahre 1937 gegründet – als Reaktion auf die Verordnung über das Tanzen und Maskengehen, die den Erwachsenen das Maskentreiben am Tag vor Aschermittwoch untersagte. Doch auch während des vierten Haupttags der Fasnacht sollte gefeiert werden. Nach und nach traten Tambouren oder das Maschgradenlaufen hinzu. «Der Güdeldienstag wurde stets grösser und prunkvoller», erzählt Livia Reichlin.
Bote der Urschweiz
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