Brachte den Revisorenbericht als Blues: Thomas Bürgler (vorne) in Blues-Brothers-Manier und Präsident Philippe Helbling (von links), Rottmeister Sigi Städelin und Finanzchefin Marianne Betschart (verdeckt) amüsieren sich. Bild Roger Bürgler
Brachte den Revisorenbericht als Blues: Thomas Bürgler (vorne) in Blues-Brothers-Manier und Präsident Philippe Helbling (von links), Rottmeister Sigi Städelin und Finanzchefin Marianne Betschart (verdeckt) amüsieren sich. Bild Roger Bürgler

Brauchtum / Feste

Güdelmontagrott-Revisoren hatten den Blues

Die «sapperlot» schöne Güdelmontagrott aus Schwyz ist für die Fasnacht gerüstet. Am Freitag trafen sich die Dorfbächler Fasnächtler im Restaurant Mythen zur 62. GV mit vorgängigem Nachtessen.

Das muss man der Güdelmontagrott lassen. Sie lässt sich an ihrer GV, die wie jene der Rickenbächler oder der beiden Ibächler Traditionsvereine nach dem Ersten Fasnachtstag im Hauptort stattfindet, nicht lumpen. Bevor die eigentliche Versammlung startete, gab es für alle kostenlos eine würzige Suppe, dann einen Hackbraten mit Teigwaren und in der GV-Pause noch ein von den Wirtsleuten gesponsertes Dessert.

Viel Freude an Rechnung

Nach dem fast einstündigen Essen inklusive gemütlicher Stimmung im ebenso gemütlichen Restaurant Mythen eröffnete Güdelmontagrott-Präsident Philippe Helbling die 62. GV. Viel Bewegendes gab es nicht zu berichten. Der Verein funktioniert bestens, die zur Wahl stehenden Vorstandsmitglieder inklusive Revisoren wurden in ihren Ämtern bestätigt, und Kassierin Marianne Betschart präsentierte einen brillanten Rechnungsabschluss mit einem Gewinn von knapp 5000 Franken, was zusammen mit dem Revisorenbericht den grössten Applaus des Abends gab. Die Revisoren sind nämlich bei den Güdelmändigern ein Thema für sich. Johnny Pugliese ist nun seit 20 Jahren in diesem Amt, und sein Bericht ist jedes Mal exakt gleich und umfasst genau drei Worte: «Die Rechnung stimmt.» Diesen Kommentar überbrachte Johnny Pugliese auch, als er einst an einer GV krankheitshalber fehlte, in vorproduzierter Tonband- Version. Am Freitag war der Revisorenbericht dann doch einmal anders. Johnny Pugliese spielte auf der Mundharmonika John Lee Hockers «Boom boom», und der zweite Revisor Thomas Bürgler sang den Bericht in bluesiger Intonation. Er habe den Blues, hiess es im Text. Und zwar weil sie als Revisoren in der perfekt geführten Rechnung keinen Fehler fanden.

Alles verkehrt

Der Vorstand der Güdelmontagrott schien sich den Titel von Daniel Annens Buch «Das verrückte Dorf – das verkehrte Dorf» der Schwyzer Nüssler zu Herzen genommen zu haben. Die Traktanden wurden an der GV nämlich verkehrt behandelt, und der Vorstand hatte seine grünen Hemden ebenso verkehrt angezogen. Also gab es das Traktandum Verschiedenes gleich zu Beginn und somit auch die Grussworte der Delegationen, welche zu den Höhepunkten einer Fasnachts-GV gehören. Dies stellte dann doch den einen oder anderen Präsidenten oder Delegierten vor Probleme, weil die Grussworte nicht auf die GV selbst bezogen werden konnten. Am Samstag, 5. März, lädt die Güdelmontagrott um 19.00 Uhr im «Höfli» zur traditionellen Orientierungsversammlung mit anschliessender Zivilrott, und am Montag darauf kommen die Dorfbächler Maschgraden am Güdelmontag zu ihrem grossen Einsatz mit ihrer sapperlotten Rott. Die GV endete den Traktanden entsprechend mit der Begrüssung. Immerhin konnte zuvor noch Rottmeister Sigi Städelin seine Weisungen an die Maschgraden präsentieren. Ebenfalls der Tradition entsprechend wurde nach der GV ein amüsanter, selber produzierter Film gezeigt.

Bote der Urschweiz

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Bote der Urschweiz

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  • Brauchtum / Feste

Publiziert am

24.01.2011

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